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Erschienen in: news-age 2/2008
(Seite 40-41) und
"Paracelsus", 6/VI 2009, (Seite 49-51)
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Jiaogulan – das „Kraut der Unsterblichkeit“
Der in Teilen Asiens legendäre Heiltee stieg
innerhalb weniger Jahre medizinischer Erforschung in die Königsklasse
der besten Pflanzenheilmittel der Welt auf: Jiaogulan, das „Kraut
der Unsterblichkeit“, der „Five Leaves Ginseng“
Von Ulrich Arndt
"Kraut der Unsterblichkeit", „Ginseng des Südens“ und „Fünf Blätter Ginseng“ wird die in asiatischen Regenwäldern beheimatete Rankenpflanze Jiaogulan (gynostemma pentaphyllum) im Volksmund genannt. Das unscheinbare Gewächs wurde jetzt nach kaum zwanzigjähriger medizinischer Forschung in die Königsklasse der Heilpflanzen eingereiht – in die erlesenen Gruppe der „Adaptogene“, das sind ungiftige Pflanzen mit universeller, gleichsam „intelligenter“ Heilwirkung: Je nach Erfordernis regen sie zu schwache Körperfunktionen an und dämpfen ein Zuviel im Körper. Zugleich stärken sie das Immunsystem und allgemein die Gesundheit – wohlgemerkt ohne jede Nebenwirkung. Zu dieser Königsklasse der Heilpflanzen gehören auch Ginseng, Ling-Zhi-Pilz (Reishi), Schisandra (chinesische Beerentraube) und Ashwaganda (indische Schlafbeere).
Mit Ginseng-Heilkräften
Seine außergewöhnlichen Heilkräfte überraschte Biologen und Mediziner. Selbst in der Traditionellen Chinesischen Medizin wurde es außerhalb des Gebietes der südwest-chinesischen Provinz Guizhou erst sehr spät verwendet. Zwar hatte der bekannte chinesische Kräuterarzt Li Shi-Zhen Jiaogulan in seinem „Kompendium der Heilmittel“ von 1578 erwähnt, aber es wurde oft mit der Rankpflanze „Wulianmei“ verwechselt. So kannte man nur in Regionen Südwestchinas das wirkliche „Kraut der Unsterblichkeit“. Diese Unterscheidung arbeitete rund 100 Jahre später Wu Qi Jun in seinem Buch „Schriftliche Untersuchung der Heilpflanzen“ heraus und fügt weitere Beschreibungen medizinischer Wirkungen hinzu. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Jiaogulan ins einen Eigenschaften als Yin erhöhend und Yang unterstützend beschrieben und gilt als „süß, leicht bitter, neutral und warm“. Die moderne Wiederentdeckung begann 1972 mit einer ersten medizinischen Studie im chinesischen Qu Jing, in der Jiaogulan eine heilende Wirkung bei chronischer Bronchitis bescheinigt wurde. Aber erst Ende der 80-iger Jahre ging es dann mit einem „Paukenschlag“ richtig los: Japanische Biologen um Dr. Tsunematsu Takemoto entdeckten damals durch Zufall die Wirkstoffe des Ginsengs (spezielle Gruppen der Saponine) in ihr, obwohl Jiaogulan botanisch mit dem Ginseng überhaupt nichts zu tun hat. Zahlreiche Forschungen folgten, so dass Jiaogulan innerhalb weniger Jahre in die Königsklasse der besten Pflanzenheilmittel der Welt in die erlesenen Gruppe der „Adaptogene“ aufstieg.
Studien von Diabetes bis Krebs
Die Jiaogulan-Forscher an der japanischen Ehime-Universität von Matsayuma, den Medizinischen Hochschulen in Guiyang und Hengyang, der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin von Shanghai und der Loma-Linda-Universität in Kalifornien bescheinigen der Regenwaldpflanze eine erstaunliche Wirkvielfalt: Jiaogulan verbessert die Nährstoff-Versorgung aller inneren Organe und die Herzleistung und damit allgemein die Blutzirkulation. Es beeinflusst das Hormonsystem positiv und reguliert das zentrale Nervensystem. Bei Stresssituationen kann die Pflanze Entgleisungen des Organismus und sexuelle Störungen wieder harmonisieren. Zudem schützt sie die Leber und reguliert Cholesterin und Fettstoffwechsel. Besonders wichtig ist auch ihre antioxidative Wirkung, mit der sie die Zellen vor vorzeitiger Alterung schützt. Dabei regt Jiaogulan die Ausschüttung der Superoxid-Dismutase (SOD) an, einer sehr starken körpereigenen Antioxidantie, deren Produktion abnimmt, je älter man wird. Und zugleich reduziert es Malondialdehyd (MDA) im Gehirn, das entsteht, wenn der Körper durch freie Radikale und Umweltgifte geschädigt werden. Mehrere Studien, die im renommierten „Journal of Traditional Chinese Medicine“ veröffentlicht wurden, belegen außerdem: Jiaogulan beugt Schlaganfällen, Herzinfarkt, Arteriosklerose und vielen anderen Krankheiten vor und kann die Zahl an Krebs auslösenden Stoffen im Körper reduzieren. Dazu genügt bereits eine Wirkstoffmenge, die in 2-3 Teelöffeln des getrockneten, pulversierten Krauts enthalten ist. Die Mediziner der „Vanderbilt University Medical Center“ in Nashville, USA, und anderer Universitäten fanden heraus, dass Jiaogulan sehr effektiv auch hohen Blutdruck senken kann. In einer Doppelblindstudie mit 223 Patienten erhielt ein Drittel der Probanden übliche schulmedizinische Medikamente, ein Drittel bekam Ginseng und ein Drittel Jiaogulan. Während bei 94 Prozent der schulmedizinisch behandelten Personen der Blutdruck deutlich gesenkt wurde, waren es bei Ginsengeinnahme 46 Prozent der Teilnehmer, aber bei Jiaogulan mit 82 Prozent fast so viele wie bei Einnahme der schulmedizinischen Alpharezeptorblocker. Zugleich wird bei Patienten mit niedrigem Blutdruck dieser nicht weiter abgesenkt.
Dabei werden Verklumpungen der Blutplättchen aufgelöst, was die Fließfähigkeit des Blutes verbessert und Arteriosklerose und Thrombosen vorbeugt. Das haben Studien an der medizinischen Hochschule von Guangzhou in China gezeigt. Danach konnte Jiaogulan sowohl künstlich experimentell erzeugte Thrombosen auflösen als auch in einer Studie mit 44 Patienten mit Herzkreislauferkankungen die Verklumpung der Blutplättchen verhindern und auflösen.
In mehreren Untersuchungen zeigte sich außerdem, dass Jiaogulan einen positiven Einfluss auf Blutbildung und Immunsystem hat. Die Rankpflanze schützt beispielsweise die für die Immunabwehr wichtigen Lymphozyten und regt die Lymphozytenreifung und DNA-Synthese über eine regulierende Wirkung auf die DNA-Polymerase II an. So erhöht sich beispielsweise bei Krebspatienten mit zu niedriger Menge an diesen weißen Blutkörperchen nach Chemo- oder Strahlentherapie die Anzahl wieder deutlich: nach einem Monat von im Durchschnitt 1,7-2,4 x 109 pro Liter auf 4-6,2 x 109 pro Liter. Eine Langzeituntersuchung an der Medizinischen Hochschule von Shanghai zeigte eine deutliche Verbesserung der zellulären Abwehr bei Krebspatienen, wenn sie begleitend zu Chemo- oder Strahlentherapie Jiaogulan einnahmen. Metastasen traten seltener auf, Ursprungstumore gingen zurück und die Überlebensrate war nach Ablauf der Studie nach einem Jahr ebenfalls besser.
Mediziner in Taiwan wiederum stellten in einer Studie mit 64 Diabetes-mellulites-Patienten fest, dass die erhöhten Werte an Zucker, Cholesterin, Triglyceriden und LDL nach acht Wochen auf ein normales Niveau sanken und das „gute“ HDL im Serum anstieg.
Auch der Leber tut Jiaogulan gut. In einer chinesischen Studien mit 100 Patienten und in einer zweiten Studie mit 200 Patienten, die an Hepüatitis B erkrankt waren, konnte in jeweils 89 Prouent der Fälle eine singnifikante Verbesserung erreicht werden. Selbst topfitte Leistungssportler profitieren von den Jiaogulan-Wirkkräften. In einer Studie mit 300 Profisportlern an der Medizinischen Hochschule von Guiyang, darunter Mitglieder der chinesischen Eiskunstlauf-Nationalmannschaft, zeigte sich eine deutliche Verbesserung der Reaktionsfähigkeit und der mentalen Ausgeglichenheit sowie geringere Nervosität und Schlaflosigkeit vor Wettkämpfen.
Das Wirk-Geheimnis
Das Geheimnis der vielfältigen positiven Wirkung des Jiaogulan ist der große und breit gefächerte Wirkstoffgehalt an „Ginsenosiden“. Als Ginsenoside wird eine Gruppe der Saponine bezeichnet, die erstmals im Ginseng als Wirkstoffe identifiziert wurde. Vier dieser Ginsenoside sind absolut identisch mit den im Jiaogulan gefundenen Saponinen und weitere siebzehn sehr ähnlich. Darüber hinaus aber sind im Jiaogulan zusätzlich sogar noch 82 andere Saponin-Wirkstoffe isoliert worden, Gypenoside genannt. Die Ginsenoside aber sind seit längerem bekannt für ihre positive Wirkung auf Immunsystem, Vitalitäts- und Potenzsteigerung, Abwehr und Neutralisation freier Radikale, auf Herz und Herz-Kreislauf-System, zu hohen Cholesterinspiegel, in der begleitenden Krebstherapie und bei der Stress-Belastung. In Studien asiatischer Universitäten wurde als sinnvolle Tagesmenge, um allgemein Gesundheitsverbesserungen zu erreichen, eine Einnahmemenge von 60mg Gypenosiden am Tag ermittelt. Bei schwereren Erkrankungen und hoher Belastung empfehlen die Forscher dreimal täglich 60mg Gypenosiden einzunehmen.
Tee und aufgeschlossener Schrot
Gegenüber der Ginseng-Wurzel hat Jiaogulan den enormen Vorteil, dass einfach Jahr für Jahr die Blätter geerntet werden, während Ginseng mehrere Jahre benötigt, um genügend Wirkstoffe in der Wurzel anzureichern. Erst seit wenigen Jahren wird Jiaogulan nicht nur wild gesammelt, sondern in größerem Umfang angebaut und ist nun auch bei uns als Tee und als Kräuterschrot zum Einnehmen erhältlich. Jiaogulan-Tee besteht aus den Blättern der Regenwaldpflanze, die schonend natürlich getrocknet werden. Der Tee hat einen mild süßlichen, etwas an Lakritz erinnernden Geschmack und wird auch von Kindern gern täglich getrunken. Ein guter Tee besteht nur aus den Blättern, nicht aber aus Ast- und Rindenstücken. Auf einen Liter heißes Wasser nimmt man üblicherweise zwei bis drei Teelöffel Teeblätter - drei Minuten oder länger ziehen lassen. Ein gehäufter Teelöffel enthält ca. 65-75mg Gypenoside. Der Tee kann als purer Jiaogulan genossen werden oder mit anderen Kräutern gemischt werden, aufgrund seines süßlichen Geschmacks verbessert er insbesondere herbe und bittere Tees in ihrem Aroma. Nach etwa einem Monat täglicher Anwendung wird eine Vitalitätssteigerung deutlich spürbar.
Neben Tees ist in Europa auch ein spezieller „hochaufgeschlossener“ Kräuterschrot erhältlich – das sind Jiaogulanblätter, die in einem mehrstufigen Reifungsprozess durch darauf abgestimmte Enzyme aufgeschlossen und dann schonend gemahlen werden. Diesen kann man einfach mit dem Löffel einnehmen oder über das Müsli streuen kann – so kann man schnell eine höhere Menge an Wirkstoffen zu sich nehmen als mit Teetrinken. Ein gehäufter Teelöffel Kräuterschrot (ca. 2 Gramm) enthält rund 100mg Gypenoside.
Wie bei allen Pflanzenheilmitteln ist auch bei Jiaogulan die regelmäßige Anwendung wichtig, um wirklich von seinen vielfältigen Heilkräften profitieren zu können. Zumindest führt man in der chinesischen Provinz Guizhou die hohe durchschnittliche Lebenserwartung der Bevölkerung auf den täglichen Genuss von Jiaogulan zurück, weshalb er dort den Namen „Kraut der Unsterblichkeit“ erhielt.
Nähere Informationen:
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Buch:
Blumert/Dr. Liu
„Jiaogulan – Chinas „Pflanze der Unsterblichkeit“
Edition Aesculap, 136 Seiten, Preis € 16.80,
ISBN: 978 3-932961-5 |
Medizinische Studien: |
Zahlreiche Studien zu Jiaogulan auf www.pubmed.com unter anderem:
- Chen, W.C., et. al. "Effects of gypenosides on cellar immunity of gamma-ray-irradiated mice", Chinese Medical Journnal, 1996, 109(2): 143-146; Chen, W.C., et. al. "Protective effects of of Gynostemma pentaphyllum on cellar immunity of gamma-ray-irradiated mice", American Journal of Chinese Medicine, 1996, 24(1): 83
- Cheng, H. W., et. al. "Clinical study on the effect of gypenosides on hyperlipaemia in 46 patients with diabetes mellitus", Journal of Applied Combined Chinese and Western Medicine, 1997, 10(19): 1879
- Duan, J.Y., et. al. "Anti-inflammatory an Immune functions of jiaogulan", Zhong Chen Yao, 1990 12(5): 45
- Hu, B.C. et. al. "Therapeutic effect of gypenosides in 96 cases of chronic bronchitis",REsearch on Chinese Herbs, 1996, 4: 136
- Li, Lin, et. al. "Protective effect of gypenosides against oxidative stress in phagocytes, vascular endothelial cells and liver microsomes", Oma
Linda University California, Cancer Biotherapy, 1993.8(§): 263-272
- Zhan, Yi-Qun, et. al., "Immediate effects of a gypenosides-containing tonic on the echocardiography of healthy persons of various ages", Journal of Guiyang Medical College 1993, 18(4): 256 - Zhan, Yi-Qun, et. al., "Effects of a gypenosides-containing tonic on the pulmonary function in exercise workload", Journal of Guiyang Medical College 1993, 18(4): 261
- Chen, L.F., et. al. "Comparison between the effects of gypenosides and gensenosides on cardiac function and hemodynamics in dogs", Zhongguo Yaolixue Yu Dulixue Zazhi, 1990.(1): 17-20
- Zhou, B.Z., "Therapeutic effect of jiaogulan granules on 100 patients with chronic hepatitis", Journal of Anhui College of Traditional Chinese Medicine, 1994, 13(3): 7 |
Bildquellen: ©Ulrich Arndt
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