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Erschienen in: esotera 10/1999
(Seite 28-33) |
Das Energienetz der Erde
Geomanten haben bereits vor Jahren drei großräumige
Erdenergielinien entdeckt. Jetzt stellte sich heraus, dass sie
Teil eines streng geometrischen Energienetzes sind, das in Form
sogenannter platonischer Körper den gesamten Globus umspannt
Von Ulrich Arndt
"Wenn Geomanten über Energielinien sprechen, geraten sie leicht ins
Schwärmen - und die Zuhörer ebenso leicht in Verwirrung. Da gibt es
Leylines (Erdenergielinien, die sich vereinzelt über viele hunderte Kilometer
hinweg erstrecken - Anm. d. Red.), Chi-Flüsse und Landschafts-Chakras, Diagonal-,
Global- und kubische Gitternetze sowie Ein- und Ausstrahlungspunkte und biovitale
Ströme", räumt Siegfried Prumbach ein, selbst Geomant und Leiter
der Geomantie-Schule „Anima Mundi" in Altenkirchen. Keinesfalls wollte
er mit dem von ihm jetzt entdeckten neuen globalen Energienetz diesen Wirrwarr
noch vergrößern. Im Gegenteil: Seine „kosmischen Energieleitbahnen" seien
nicht weniger als das übergeordnete Energiemuster der Erde.
Das
Erdenergienetz besteht aus zwölf großen Fünfecken,
die einen Dodekaeder bilden. Darin Pentagramme, darin kleine Fünfecke
Deren Unterstrukturen macht der Geomantie-Dozent
für die Entstehung der meisten oben erwähnten geomantischen
Phänomene verantwortlich. Überdies glaubt Prumbach, dass
die Existenz dieses Energienetzes bereits vor Jahrhunderten bekannt
gewesen und unter anderem für die Auswahl heiliger Plätze
und zur Erstellung von Gradnetzen großflächiger historischer
Landkarten genutzt worden sei. So habe er dieses übergeordnete
Energienetz eigentlich auch nur wieder entdeckt. „Und das",
so Prumbach, „wohl nicht zufällig zu einem Zeitpunkt,
an dem es um die Einsicht geht, dass alle Menschen und Mutter Erde
aufs engste miteinander verbunden sind und die Menschheit insgesamt
sich der Dimension des Geistigen bewusst werden muß."
Äußerst kühne Thesen, wird man zunächst meinen. Um so erstaunlicher
ist, dass es erste Belege gibt, denen zufolge tatsächlich ein kleiner Kreis
von Kundigen bereits vor vielen Jahrhunderten um die Existenz dieser Energiebahnen
gewusst haben muß - es ist das Wissen um das Dodekaeder-Netz der Erde und
um die sogenannten platonischen Körper (siehe Kasten S. 29).
Der berühmte Zufall hatte Siegfried Prumbach bei seiner Entdeckung
unter die Arme gegriffen: Bereits 1986 war er bei der geomantischen Untersuchung
eines kelto-romanischen Tempels in Kornelimünster bei Aachen auf
eine ungewöhnliche Erdenergielinie gestoßen: eine „Großraum-Leyline",
die sich seinen Ruten-Tests zufolge über weite Entfernungen hin
erstreckt. Später versuchte er auf mehreren Reisen, ihren weiteren
Verlauf zu ermitteln. In nördlicher Richtung konnte er den Energiefluss über
Aachen bis nach Leiden in Holland verfolgen, wo die Linie in der Nordsee
verschwand. In südlicher Richtung fand er die großräumige
Energielinie in Nettersheim, Baden-Baden, Tuttlingen, Konstanz, auf der
Insel Reichenau, im schweizerischen St. Gallen und sogar noch im italienischen
Ravenna. Verlängert man diese Linie auf der Landkarte, so erstreckt
sie sich von dort aus weiter über das Vesuvgebiet hinweg bis an
die süditalienische Mittelmeerküste. „Kosmische 33°-Grad-Linie" oder
kurz „Cosmic-Line" nennt Prumbach dieses Energieband. Unabhängig
von dieser Entdeckung Prumbachs hatte der englische Geomant und Architekt
Peter Dawkins (s. auch esotera 1/96, „Feng Shui des Westens")
zwei weitere derartige Großraum-Leylines gefunden: die berühmte „Grals-Line" („Grals-Linie";
so benannt, weil sie bekannte Orte der Gralssage verbindet) und die „HeartLine" („Herz-Linie").
Als Prumbach 1990 einmal den Verlauf seiner Cosmic-Line mit dem der Grals-Linie
verglich, fiel ihm der besondere Winkel von 18 Grad auf, in dem sie nördlich
von Schottland aufeinander treffen. „Dies ist genau die Hälfte
eines Pentagramm-Strahls, also die Winkelhalbierende eines fünfzackigen
Sterns. Ein sehr merkwürdiges Zusammentreffen, das mich stutzig
machte und hinter dem ich mehr als bloßen Zufall vermutete",
erinnert er sich.
Siegfried
Prumbach, Leiter der Geomantieschule „Anima Mundi",
hat 1990 das geometrische Modell des Erdenergienetzes entwickelt.
Bis heute dauerte es, konkrete Belege für dessen Existenz
und für das jahrhundertealte Wissen darum zu finden
Das Wissen um Proportionen der heiligen Geometrie,
wie sie in Kirchen oftmals Anwendung fand, gehört zum Handwerkszeug
jedes Geomanten. So lag für ihn die Annahme nahe, dass sich
hinter diesem auffälligen Winkel eine regelmäßige
Geometrie verbergen könnte. Bei seinen Konstruktionsversuchen
häuften sich dann die „Glücksfälle",
so dass sich die einzelnen „Puzzlesteine" des globalen
Energienetzes wie von selbst zusammenfügten:
Zunächst teilte Peter Dawkins ihm auf seine Anfrage hin mit, dass
die Grals-Linie einen Mittelpunkt besäße; der liege in Bourges
in Frankreich. Das war die dritte nötige geometrische Größe,
um probeweise mit den zwei vorhandenen Linien ein Pentagramm bzw. Fünfeck
konstruieren zu können. „Aus zwölf derartigen Fünfecken
aber kann man einen regelmäßigen Körper, den Dodekaeder,
bilden. Meine Idee war nun zu überprüfen, ob sich mit dem gefundenen
Fünfeck tatsächlich eine solche geometrische Form über
den gesamten Globus konstruieren lässt", beschreibt Prumbach
sein damaliges Vorgehen.
Das auf dem beschriebenem Weg (s. auch Kasten S. 30) aus Cosmic- und
Grals-Linie rund um die mittelfranzösische Stadt Bourges gebildete
Fünfeck bedeckt West- und Mitteleuropa. Die erste Bewährungsprobe
für Prumbachs These war nun, ob sich auch die dritte - bereits von
Dawkins entdeckte - Großraum-Leyline, die Herz-Linie, in dieses
Muster einpassen würde. „Verblüffenderweise schneidet
Dawkins Herz-Linie die Grals-Leyline ebenfalls in einem 18-Grad-Winkel.
Es lässt sich also mit ihrer Hilfe ein zweites Fünfeck konstruieren,
das so über dem ersten liegt, dass beide gemeinsam einen regelmäßigen
zehneckigen Stern bilden", erklärt Prumbach. Die erste Sensation
war perfekt: Alle drei Großraum-Leylines formen gemeinsam eine
extrem regelmäßige geometrische Form.
PLATONISCHE KÖRPER
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Es gibt nur fünf regelmäßige
Formen, die sich aus gleichen Flächen konstruieren lassen.
Diese nennt man platonische Körper:
- Tetraeder - 4 Dreiecke, 4 Ecken, 6 Kanten;
- Würfel - 6 Quadrate, 8 Ecken, 12 Kanten;
- Oktaeder - 8 Dreiecke, 6 Ecken, 12 Kanten;
- Ikosaeder-20 Dreiecke, 12 Ecken, 30 K.;
- Dodekaeder -12 Fünfecke, 20 Ecken, 30 K.
Die fünf Formen können in verschiedener Weise ineinander
geschachtelt werden. Verbindet man dann alle Ecken miteinander,
entsteht ein dichtes Netz von Linien. Von ähnlicher Struktur
soll nach Prumbach auch das Energienetz der Erde sein. Während
die von ihm entdeckte Cosmic-Line zum Dodekaeder-System der Erde
gehört, führt Dawkins' Grals-Linie in die Mitte der
Fünfecke. Eine solche Linie findet man auch bei der Kombination
von Dodekaeder und Ikosaeder: Die Kanten des Ikosaeders verbinden
gleichzeitig die Mittelpunkte der zwölf Fünfeck-Flächen
des Dodekaeders miteinander. Die von Prumbach und Dawkins entdeckten
Großraum-Leylines stehen also in Winkeln zueinander, die
einer Kombination von Dodekaeder und lkosaeder entsprechen -
jenen platonischen Körpern, denen traditionell die Sphäre
des Geistigen zugeordnet wird.
Verblüffenderweise schrieb der Astronom Johannes Kepler
(1571 -1630) den platonischen Körpern sogar „im planetaren
Maßstab" eine zentrale Rolle zu. Umschreibt man nämlich
der Umlaufbahn der Erde einen Dodekaeder, ergibt sich als dessen
Umkreis die Marsbahn. Legt man wiederum einen Ikosaeder in die
Erdbahn, ergibt sich als dessen Innenkreis die Venusbahn. Die
weiteren platonischen Körper Würfel, Tetraeder und
Oktaeder kennzeichnen verblüffenderweise die Entfernungsverhältnisse
der übrigen damals bekannten fünf Planeten.
- Äußerster Kreis = Saturnbahn, darin der
Würfel; dessen Innenkreis ist der 2. Kreis = Jupiterbahn,
darin der Tetraeder; 3. Kreis = Marsbahn, Dodekaeder;
4. Kreis = Erdbahn, Ikosaeder; 5. Kreis = Venusbahn,
darin der Oktaeder; Innerster Kreis = Merkurbahn
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Die zweite Bewährungsprobe für Prumbachs
These war, ob mit Hilfe des Westeuropa-Fünfecks mit dem Mittelpunkt
Bourges wirklich ein kompletter globaler Dodekaeder gebildet werden
kann.
Um dafür ein entsprechend großes Fünfeck zu erhalten,
verlängerte Prumbach die Seitenlinien des ersten Fünfecks,
bis sie aufeinander treffen. Durch Verbindung der so ermittelten Punkte
entsteht ein weit größeres Fünfeck, das nun ganz Europa
und Nordafrika umfasst. Seine Eckpunkte befinden sich in der polaren
Barentssee nördlich der russischen Insel Novaja Semlja, im Kaspischen
Meer, im Tschadsee in der Sahelzone und südlich von Grönland
vor der kanadischen Küste. „Mit Hilfe einer Pappschablone
dieser Fläche zeichnete ich die anstoßenden Fünfecke
auf einen Globus, und tatsächlich passte das Fünfeck schließlich
genau in die letzte Restfläche hinein", berichtet der Geomant.
Damit war die zweite Sensation perfekt.
Doch war diese aus zwei Leylines entwickelte erdumspannende Geometrie
wirklich mehr als nur ein schönes Gedankenkonstrukt? Über neun
Jahre hinweg suchte Prumbach immer wieder nach Anhaltspunkten für
die Richtigkeit seiner These und fühlte sich dabei von Anfang an
auf der richtigen Fährte. Schon Plato meinte nämlich, dass
die Erde - würde man sie aus dem All betrachten - wie ein Ball mit
fünfeckigen Flächen, also wie ein Dodekaeder aussähe.
In Platons religiös-mathematisch orientierter Lehre (s. auch Kasten
S. 32/33) wird dem Dodekaeder das Element Äther und die Sphäre
des Geistigen zugeordnet.
Der
englische Geomant Peter Dawkins hat zwei der Großraum-Leylines
entdeckt: die Ausgangsbasis für die Entdeckung des Erdenergienetzes
Eine der Besonderheiten des Dodekaeders, die ihn
für die platonische Schule zu einer heiligen Form machten,
sind seine inneren Proportionen: Die Pentagrammstrahlen seiner
Flächen schneiden sich nämlich stets im Verhältnis
des bekannten Goldenen Schnitts. Dieser stand bei den Griechen
insgesamt in hohem Ansehen und galt als Ausdruck göttlicher
Harmonie.
In den letzten 50 Jahren gab es mehrere Versuche, die Formen der platonischen
Körper auch in der Erdgestalt zu „verorten". So leiteten
die Russen Makarov, Morozow und Goncharow aus den Bruchzonen der Kontinentalplatten
und den Vulkangürteln der Erde ebenfalls die Kanten eines Dodekaeders
ab. Der Amerikaner Sanderson wiederum glaubte 1960 eine Ikosaeder* -Gestalt
der Erde gefunden zu haben, in deren Liniennetz die bedeutenden Kultplätze
der Erde angeordnet seien. Im Unterschied zu Prumbachs Energienetz waren
beide Modelle auf Nord- und Südpol hin zentriert.
* regelmäßiger (von 20
gleichseitigen Dreiecken begrenzter) Zwanzigflächer
DAS „WESTEUROPÄISCHE
FÜNFECK“ |
Die Konstruktion
des westeuropäischen Fünfecks geschah in folgender
Weise:
Ausgangsbasis: • Cosmic-Line nach Prumbach (rot) • Grals-Linie
und Herz-Linie nach Dawkins (gelb) • Mittelpunkt der Grals-Linie
in Bourges nach Dawkins (Kreuzmarkierung)
1. Schritt: Ziehen eines Kreises (schwarz) mit Bourges als Mittelpunkt
und der Entfernung zum Schnittpunkt von Cosmic- und Herz-Linie (in
Schottland, ganz o.) als Durchmesser.
2. Verdopplung des 18°-Winkels zwischen Cosmic- und Grals-Linie
(gestrichelte grüne Linie). Sein unterer Schnittpunkt mit dem
großen Kreis (in Nordafrika) markiert eine Ecke des Fünfecks;
der untere Schnittpunkt der Cosmic-Line mit dem Kreis einen zweiten
an der Südspitze Italiens. Durch Verbinden dieser Punkte entsteht
die erste Seitenkante des Fünfecks (durchgezogene grüne
Linie).
3. Die Länge dieser Seite wird von den zwei gefundenen Eckpunkten
aus nach oben am Kreis angetragen (im Atlantik und in Königsberg).
Durch Verbindung der Schnittpunkte miteinander ergeben sich die übrigen
Kanten des Fünfecks (blaue Linien). |
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Der schweizerische Anthroposoph Hans-Ulrich Schmutz
stellte 1986 überzeugend dar, dass Veränderungen im Magnetfeld,
in der Wärmeflussverteilung des Erdmantels, in den Abweichungen
von einer idealen Kugelgestalt und die Plattengrenzen der Erdkruste
sich in Form von Tetraeder, Oktaeder und Würfel zeigen (allerdings
nicht mit geraden, sondern leicht gebogenen Kanten) - und damit
als jene platonischen Körper, die traditionell eher der Materie
zugeordnet werden. Interessanterweise hat Schmutz - im Gegensatz
zu all seinen Vorgängern - diese Körper nicht nach den
Polen hin ausgerichtet. Seine Symmetrieachse liegt ganz in der
Nähe eines der Eckpunkte von Prumbachs globalem Dodekaeder.
Ist also Prumbachs Erddodekaeder als eine dem Geistigen zugeordnete
Form die Ergänzung zu den drei von Schmutz gefundenen „materiellen" platonischen
Körpern?
Rund
um Bourges, das Zentrum des Westeuropa-Fünfecks, markieren
römische Siedlungsreste einen Kreis (grüner Bogen
li.) und die Himmelsrichtungen der Sonnenaufgänge zu den
Sonnenwenden (gelb). Daraus kann das Fünfeck (rot) um
Bourges konstruiert werden |
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Den ersten konkreten Beleg für die Existenz seines Erddodekaeders
und das frühere vergessene Wissen darum entdeckte Prumbach, als
er eine Landkarte der Umgebung von Bourges, dem Zentrum des europäischen
Fünfecks, studierte. Rund um Bourges liegen in gleicher Entfernung
mehrere Reste römischer Siedlungen, ebenso entlang jener Himmelsrichtungen,
die den Sonnenaufgang zum Zeitpunkt der jährlichen Sonnenwenden
markieren. „Aus diesen Punkten lässt sich ebenfalls ein Fünfeck
konstruieren, das verblüffenderweise zugleich an dem Verlauf der
Grals-Linie orientiert ist", erklärt Prumbach. Vergrößert
man dieses geometrische Gebilde durch Verlängern der Seitenlinien
des Fünfecks mehrmals, fügt es sich schließlich exakt
in das zuvor gefundene große Westeuropa-Fünfeck ein.
Als zweiten Beleg wertet Prumbach eine alte Karte Frankreichs aus dem
Besitz des Templer-Ordens. In dem erst 1996 veröffentlichten Plan
verbindet ein siebenstrahliger Stern verschiedene Orte des Landes. Dieser
Stern ist, auf Bourges hin ausgerichtet und wird von der Grals-Linie
in zwei spiegelgleiche Hälften durchschnitten (s. Abb. S. 32). Purer
Zufall? Bourges wurde bereits von den Römern gegründet, war
die Hauptstadt des weltoffenen Aquitanien und einer der neun Hauptsitze
der Templer.
Einen dritten Hinweis stellen die berühmten Portolankarten des Mittelalters
dar. Sie bilden vor allem den Mittelmeerraum, aber auch England, Irland
und Skandinavien weit genauer ab als alle vorhergehenden Karten und seltsamerweise
auch als spätere Landkarten der Renaissance. Ihre Entstehung ist
Geographen ein Rätsel. Bei der Untersuchung dieser Landkarten stellten
die Wissenschaftler fest, dass alle Einzelpläne bisher unerklärliche
Missweisungen vom magnetischen Norden aufweisen. Sie fanden heraus, dass
die Karten stattdessen auf einen Punkt im Polarmeer hin ausgerichtet
sind. „Dies aber ist sensationellerweise einer der Eckpunkte des
großen europäisch-nordafrikanischen Fünfecks, also einer
der zwölf Flächen des Erddodekaeders", erklärt Prumbach.
Haben die unbekannten mittelalterlichen Kartenmacher dieses System als
- auf den Karten nicht eingezeichnetes - geheimes Gradnetz verwendet?
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Die Cosmic-Line
(rot) und die Grals-Linie (gelb) mit ihrem Mittelpunkt in Bourges
(im Zentrum der kleiner werdenden Fünfecke) waren die
Ausgangsbasis zur Konstruktion des Westeuropa-Fünfecks
(s. Kasten li. Seite). Das darin liegende kleinere Fünfeck
umfaßt ganz Frankreich, die nördliche Pentagrammspitze
Großbritannien |
Auf eine weitere Besonderheit stieß Prumbach
bei der eingehenden Untersuchung der historischen Kaiserstadt Aachen.
Ihr wohl berühmtestes Gebäude ist das Oktogon von Karl
dem Großen (742-814), König der Franken und Kaiser des
deutsch-römischen Reiches. Es wurde dem Oktogon Theoderich
des Großen, König der Ostgoten, in Ravenna nachgebaut.
Sogar Baumaterialien, etwa große Steinsäulen, wurden
dafür aus Ravenna über die Alpen nach Aachen geschafft.
Karl wollte Aachen zur Basis für die Eroberung ganz Germaniens und
zu seiner Hauptstadt nördlich der Alpen machen. Mit seiner Anlehnung
an Theoderich und Ravenna wollte er gewissermaßen „in dessen
Fußstapfen treten" und seinen Anspruch auf die Gesamtherrschaft über
alle Germanen und Römer dokumentieren. „Verblüffend ist
nun, dass sowohl Ravenna als auch Aachen auf der Cosmic-Line liegen",
erklärt Prumbach. Dass dies den Bauherren Karls bewusst war, legt
eine bauliche Besonderheit nahe: Das Oktogon wurde gegenüber dem
Vorgängerbau aus römischer Zeit um drei Grad gedreht - exakt
um jenen Wert, der nötig war, um es geometrisch genau auf die Cosmic-Line
hin auszurichten. Aachen selbst ist wie Bourges von einem Fünfeck
umgeben, das durch römische Siedlungen, Tempel und später darauf
erbaute Kirchen und Klöster markiert wird. Wussten die Bauherren
Karls um das Dodekaeder-System der Erde?
Trotz dieser ersten Hinweise auf ein verschollenes Wissen um ein Energienetz
der Erde in Form eines Dodekaeders und anderer platonischer Körper
bestehen jedoch noch viele Unklarheiten. Zur Zeit wird die genaue Lage
der Eck- und Kreuzungspunkte berechnet, damit Geomanten in aller Welt
vor Ort die Existenz dieser Energieleitbahnen überprüfen können.
So erhofft man sich auch Aufschluss darüber, ob es sich dabei wirklich
um ein energetisches Erdphänomen handelt, das völlig unabhängig
vom Menschen existiert. Es könnte sich nämlich ebensogut auch
um ein Konstrukt des menschlichen Geistes handeln, das zum Teil durch
Bauwerke und heilige Plätze auf der Erde „verortet" wurde
und als „geistige Form" auch nach Jahrhunderten noch auf sensitivem
Wege erspürt und so wieder entdeckt werden kann.
DAS
RÄTSEL DER DODEKAEDER |
Am
bekanntesten ist die Verehrung und mathematische Beschäftigung
mit dem Dodekaeder bei der platonischen Schule im alten Griechenland.
Hier wurde der Dodekaeder mit dem Element Äther identifiziert
und als heilig angesehen. Nach Platon soll die Erde aus dem
Weltall betrachtet wie ein Dodekaeder aussehen. Verbindet man
die Eckpunkte einer seiner Fünfeckflächen, entsteht
ein Pentagramm, eines der am weitesten verbreiteten heiligen
Symbole. Die Längenverhältnisse wiederum, unter denen
sich die Pentagrammstrahlen schneiden, entsprechen dem Goldenen
Schnitt - ein Proportionsverhältnis, das für die
Griechen Ausdruck von Harmonie und des Göttlichen war.
Aber auch anderen Völkern war diese Form heilig und wurde mit
Erdenergien in Verbindung gebracht. So formten die alten Mayas den
Ball ihres heiligen Spiels aus mehreren Streifen, die sich so um
die Kugelform legten, dass zwölf Fünfecke entstanden und
damit ein Dodekaeder.
In China werden die Erdenergien in Form von aus Jade gefertigten
ineinander geschachtelten „Sphärenkugeln" mit zwölf
gleichmäßig verteilten Löchern - also erneut eine
regelmäßige Dodekaederform - dargestellt. Um die Bohrungen
herum schlängelt sich ein Drache als Symbol der Erdenergien. |
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Weltweit
stellen Funde von Dodekaeder-Modellen aus Stein, Ton und Metall
die Archäologen vor Rätsel. Ihre Verwendung ist völlig
unbekannt. Im Bild: Exemplare aus römischer Zeit, unten
mit den Namen der 12 Tierkreiszeichen auf den Flächen |
In
den indischen Religionen wird dem Dodekaeder die schöpferische
Energie, die Göttin Prakriti, zugeordnet. Der Ikosaeder
gilt als Symbol des reinen unmanifestierten Bewußtseins,
der Parusha.
In Mitteleuropa wurden zahlreiche Dodekaeder aus Metall gefunden.
Sie stammen aus römischer Zeit. Römer und Kelten ordneten
sogar oftmals ihre Siedlungen und heiligen Plätze in Form regelmäßiger
Fünfecke an und bezogen dabei die Himmelsrichtungen, in denen
die Sonne an den Tagen der Sonnenwenden aufgeht, mit ein.
Wie alt das Wissen um die Existenz der platonischen Körper ist,
zeigen Funde aus dem schottischen Aberdeen (das auf der Cosmic-Line
liegt). Bereits 3000 v.Chr., 2500 Jahre vor Platon, haben dort Menschen
zu einem unbekannten Zweck zahlreiche Dodekaeder und auch alle anderen
regelmäßigen Körper gefertigt.
Warum all diesen Völkern der Dodekaeder - und zum Teil auch
die anderen platonischen Körper - so wichtig war, blieb bisher
ein Rätsel. Vielleicht iegt dessen Lösung in ihrer Resonanz
mit dem natürlichen Energienetz der Erde, die man nach Prumbach über
die Beschäftigung mit diesen Formen bewusst herstellen kann. |
Eine erste öffentliche Präsentation von
Prumbachs Dodekaedernetz im Frühjahr diesen Jahres auf der
eigens dafür von Peter Dawkins einberufenen „Global-Harmonics-Conference" in
London wurde von den anwesenden Geomanten begeistert aufgenommen.
Eine zweite internationale Fachtagung zu diesem Thema ist für
den Sommer 2000, zwischen dem 20. und 23. Juli, in Bourges anberaumt.
Im Vorfeld dazu begibt sich Peter Dawkins mit Interessierten am
15. Juli auf eine „geomantische Wallfahrt", die von
Konstanz am Bodensee nach Bourges in Mittelfrankreich führen
wird. Siegfried Prumbach wird sich zur gleichen Zeit mit einer
zweiten Gruppe von Aachen aus auf den „Wegen des neuen Erdenergienetzes" dem
europäischen Zentrum in Bourges nähern.*
* Infos zu den Wallfahrten und
Seminaren bei: Anima Mundi, Sehrtenbach 11, 57610 Altenkirchen,
Tel. 0 26 81/98 85 30, Fax 98 85 29
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Links:
Prumbach während der „Global-Harmonics-Conference" vor
der Karte der Templer (li. S.) mit einem Siebenstern in Frankreich
(mittig die Gralslinie) - einer der historischen Belege für
seine Theorie |
Schon jetzt hat Prumbach das neue Ausbildungsprogramm
der Freien Akademie für Geomantie „Anima Mundi",
deren Kurse im Oktober beginnen, stärker auf die Beschäftigung
mit den platonischen Körpern und dem wieder entdeckten Energienetz
der Erde ausgerichtet. In ersten Seminaren Mitte des Jahres erprobten
die Teilnehmer bereits, sich sensitiv auf die Schwingungen der
platonischen Körper einzustimmen. Dazu stellten sie sich in
ein selbst gebautes großes Modell hinein und spürten
ihren Empfindungen nach. „Während man sich im Ikosaeder
geistig sehr klar und zentriert fühlt, führt der Dodekaeder
zu einer Entgrenzung des Bewusstseins", beschreibt Prumbach
die Erfahrungen dabei. Als Nächstes suchen die Geomantie-Schüler
zentrale Orte im neu entdeckten Euergienetz auf, um diese Erdenergien
direkt wahrnehmen zu lernen.
Für Prumbach bieten derartige Übungen die Möglichkeit,
sich nach und nach auf das übergeordnete Energiesystem der Erde
und damit auf die Dimension des Geistigen einzustellen: „Früher
wußten nur wenige Einzelne um dieses Energienetz. Die jeweiligen
Machthaber setzten dessen Kräfte meist nur dazu, ein, die Wirkung
ihrer Prachtbauten energetisch zu unterstützen und damit ihre Herrschaft
zu stärken. Heute ist das Wissen um die Dodekaeder-Struktur der
Erde öffentlich. Damit besteht die Chance, daß sich die Menschheit
als Ganzes in der Beschäftigung damit der Dimension des Geistigen
bewusst wird."
Literatur zum Dodekaeder-System |
Ulrich Arndt, "Metall-Essenzen" im
Hans-Nietsch-Verlag Freiburg (mehr..)
Peter Dawkins: "Europa und das Land des Heiligen Grals" Schaffhausen |
Artikel zum Siebenstern und Dodekaeder: www.edelstein-essenzen.de/ (unter "Presse") |
Bildquellen: ©Siegfried Prumbach, ©Ulrich Arndt |