  | 
                | 
              Erschienen in: esotera 8/1997
                (Seite 32-37) | 
             
           
            Der geistige Pfad des Falun Gong
            „Falun Gong" heißt eine neue, mit
              dem bekannten Qi Gong verwandte Körper- und Energiearbeit
              aus Fernost. Ihre Besonderheit: Die Übungen dienen in erster
              Linie der spirituellen Entwicklung. esotera- Redakteur Ulrich Arndt
              lernte diese hochwirksame „Essenz" verschiedener spiritueller
              Traditionen während einer Chinareise in der Praxis kennen
            Von Ulrich Arndt 
            
              
                  | 
                Falun-Gong-Kurs auf Deck eines Kreuzfahrtschiffes
                  auf dem Jangtsekiang; im Vordergrund Übungsleiter Dr.
                  John Zhou (rechts) und der Schiffsmechaniker Gou | 
               
             
            Völlig überrascht und staunend stehe ich „mitten" in
              China auf einem staubigen Schulhof im Zentrum der 6-Millionen-Stadt
              Chongqing, einer Metropole am Yantze-Fluß, von der ich bis
              vor kurzem noch nicht einmal dem Namen nach gehört hatte. Überrascht
              bin ich, weil hier im spärlichen Licht zweier nackter Glühbirnen
              mehr als 250 Menschen dicht gedrängt auf Karton- oder Styroporstücken
              und mitgebrachten Kissen sitzen. Nie würde ein Außenstehender
              vermuten, daß sich hinter den Betonwänden des Schulgebäudes
              um acht Uhr abends so viele Menschen versammelt haben. Viele Minuten
              lang verharren sie mit seitlich des Körpers ausgestreckten
              Armen. Plötzlich beginnen alle wie auf ein geheimes Kommando
              hin mit Armen und Händen einen senkrechten Kreis vor dem Rauch
              zu formen 
        Dann „erstarren" sie erneut für mehr als zehn Minuten.
        Mehrere Bewegungsabläufe folgen, bis die letzte von fünf verschiedenen Übungen
        (s. Kasten S. 36) beendet ist. 
        Meditationsmusik, die aus einem tragbaren Kassettenrecorder mit schepperndem
        Klang über den Hof hallt, läßt erahnen, welchem Zweck
        die seltsamen Bewegungen im Sitzen und Stehen dienen. Was die 250 Chinesen
        hier üben, ist jedoch keine der bisher bekannten Formen der Körper-
        und Energiearbeit des Qi Gong oder Tai Chi. Was hier praktiziert wird,
        ist auf dem besten Wege, sich zu einer großen spirituellen Gegenbewegung
        zum seit Mao vorherrschenden Materialismus in China zu entwickeln - obwohl
        sein Begründer jede politische Absicht ausdrücklich von sich
        weist: Es ist „der geistige Pfad des Falun Gong".  
        Etwa 20 Millionen des Milliarden-Volkes sollen bereits „Falun Gong" praktizieren:
        allein in der Millionen-Stadt Chongqing sind es rund 20000 Menschen.
        Die auf dem Schulhof versammelte Gruppe ist nur eine von vielen derartigen Übungsgemeinschaften.
        Jeden Morgen zwischen 6 und 7.30 Uhr sowie jeden Abend zwischen 19 und
        22 Uhr treffen sich in allen Teilen der Stadt Gruppen von 10 bis 300 Übenden. 
        Aber die große Zahl an Praktizierenden macht Falun Gong noch nicht
        zu Chinas spiritueller Gegenbewegung. Auch können es nicht allein
        die speziellen, dem Qi Gong ähnlichen Körperübungen sein,
        die eine derartige Anziehungskraft auf viele Menschen ausüben -
        zu groß ist dafür in China, dem Land von Tai Chi und Qi Gong,
        bereits die Zahl der verschiedenen Formen von Körper- und Energiearbeit,
        die gelehrt und praktiziert werden. Was aber ist der Grund, warum im
        Laufe der letzten vier Jahre Millionen Menschen Falun Gong erlernt haben
        und praktizieren? 
        Die Antwort darauf hoffe ich hier auf dem chinesischen Schulhof zu finden.
        Erst vor wenigen Tagen hatte ich die Übungen des Falun Gong kennengelernt:
        Während einer dreitägigen Kreuzfahrt auf dem berühmten
        Strom Yangtsekiang - seine vielbesungenen wildromantischen Ufer werden
        in wenigen Monaten durch den Bau eines gigantischen, ökologisch
        bedenklichen Staudamms vielerorts versinken - lud der deutsch-chinesische
        Arzt Dr. John Zhou Interessierte zu einem „Schnellkurs" ein.
        Der Spezialist für Akupunktur und chinesische manuelle Therapie
        an der bekannten „Klinik Dr. Otto Buchinger" in Bad Pyrmont
        hat bereits zirka 200 Kurgäste seiner Klinik und Teilnehmer an Volkshochschulkursen
        in die neue Energiearbeit eingeführt. Anders als andere Methoden
        der Körper- und Energiearbeit wird Falun Gong stets kostenlos weitergegeben.*
        Speziell ausgebildete oder autorisierte Lehrer gibt es nicht - wer die Übungen
        beherrscht, vermittelt sie möglichst unverfälscht weiter (s.
        Info-Kasten S. 37).  
            Erstaunliche Heilerfolge 
            Als wir, ein österreichisches und ein deutsches
              Ehepaar, mit Dr. Zhou auf dem Deck des Schiffes zu üben begannen,
              gesellten sich bald zwei Männer der Besatzung dazu. Wie sich
              herausstellte, praktizieren beide - Schiffsmechaniker Gou und Radar-
              und Nachrichtentechniker Li - bereits seit drei Jahren Falun Gong.
              Gemeinsam mit Mechaniker Gou besuchen wir nun seine Übungsgruppe
              in seiner Heimatstadt Chongqing. 
        Unruhe kommt unter den Falun-Gong- Übenden auf, als wir die Stufen
        zum schummrigen Schulhof hinuntergehen. Sie unterbrechen ihre Übungen,
        und etwa zehn Personen eilen auf uns zu, um uns herzlich zu begrüßen.
        Obwohl kaum fünf Stunden vergangen sind, seitdem wir mit dem Schiff
        in Chongqing angelegt haben und Gou unseren Besuch ankündigen konnte,
        erwarten uns bereits die Vorsitzenden aller Falun-Gong-Gruppen der Stadt,
        zwei Stellvertreter und mehrere Vorsitzende von Untergruppen verschiedener
        Stadtteile. Schnell hatte es sich herumgesprochen, daß eine „deutsche
        Delegation" zu Besuch komme. Gemeinsam mit rund 20 Falun-Gong- Praktizierenden
        und drei tibetischen Jugendlichen, die als Gäste in örtlichen
        Familien leben, um hier ihre Ausbildung abzuschließen, sitzen wir
        bald darauf plaudernd in einem Klassenzimmer der Schule.  
            * Sollte für ein Falun-Gong-Seminar
              mehr als die Deckung der Unkosten etwa für Raummiete erhoben
              werden, so handelt es sich um unseriöse Angebote, die nicht
              den Zielen des Falun Gong entsprechen 
            „Ein Geheimnis des Falun Gong ist seine erstaunliche
              Wirkung auf die körperliche Gesundheit", erklärt
              Guo Zhi Yi, die 61jährige erste Vorsitzende der örtlichen „Forschungsgesellschaft
              für den Falun Gong", wie sich die Falun-Gong-Vereinigung
              nennt. Vier Jahre lang praktiziert sie die neue Energiearbeit bereits
              und hat als Vorsitzende von sehr vielen Heilerfolgen bei Praktizierenden
              gehört: „Schon nach wenigen Wochen, mitunter sogar Tagen
              der Praxis setzen Reinigungsreaktionen des Organismus ein, die
              sich zum Beispiel in Form von Erstverschlimmerungen bestehender
              gesundheitlicher Probleme oder Durchfall zeigen können. Bald
              danach verschwinden die Symptome, die Haut wird deutlich frischer,
              und graue Haare erhalten langsam wieder ihre vorherige Farbe",
              berichtet die Software-Lehrerin und weiter: „Am erstaunlichsten
              aber sind die Erfolge bei schweren Erkrankungen. So bessert sich
              zum Beispiel bei Krebskranken der Gesundheitszustand nach etwa
              einem Jahr Falun-Gong-Training deutlich, oder sie werden sogar
              vollständig geheilt." Offenbar stehen mir meine Zweifel
              angesichts solch spektakulärer Wirkungen deutlich ins Gesicht
              geschrieben, denn Guo Zhi Yi eilt hinaus auf den Schulhof. Wenig
              später kommt sie mit der 51jährigen Huang Gen Hui als „Kronzeugin" zurück.
              Die Biologielehrerin hatte Brustkrebs, war 10 Jahre lang in schulmedizinischer
              Behandlung gewesen und litt zum Schluß an schnell wachsenden
              Metastasen, so daß die Ärzte ihr keine Hoffnung auf
              eine Genesung mehr machten. Vor Schmerzen konnte sie damals nicht
              mehr unterrichten. Nach intensivem Falun-Gong-Training sei sie
              heute völlig geheilt. Keineswegs ein Einzelfall, wie mir alle
              versichern. Meine Skepsis sollte später in Deutschland weiter
              schwinden. So berichtet Dr. Ingrid Olbricht, Chefärztin der
              Psychosomatischen Abteilung der Wicker-Klinik in Bad Wildungen
              und Fachbuchautorin, ebenfalls von - in ihrem Fall sehr heftigen
              - Reinigungsreaktionen durch Falun Gong: „Ich bekam einen
              so schlimmen Durchfall, daß ich sicherheitshalber sogar ins
              Krankenhaus mußte. Danach waren meine zuvor jahrelang viel
              zu hohen Cholesterin- und Blutfettwerte wieder völlig normal.
              Schulmedizinisch ist das nicht erklärbar", sagt die international
              renommierte Spezialistin für Psychosomatik, die Falun Gong
              im Juni 1996 bei Dr. Zhou erlernt hat. Marie-Luise Buchinger, fast
              50 Jahre lang wirtschaftliche Leiterin der bekannten „Klinik
              Dr. Otto Buchinger" in Bad Pyrmont, konnte mit Falun Gong
              ihre Schmerzen endgültig loswerden, unter denen sie nach einem
              Reitunfall 30 Jahre lang gelitten hatte.  Mit
              Hilfe von Akupunktur hatte sie bis dahin nur die akuten Schmerzattacken
              unter Kontrolle halten können. „Erst mit Falun Gong
              fühle ich mich jetzt wieder voll arbeitsfähig und fit.
              Ich habe einfach viel mehr Energie und bin in meinem Wohlbefinden
              wieder von Ärzten unabhängig", freut sich die 72jährige,
              die die neue Energiearbeit seit August 1996 praktiziert. Weiter
              meint sie: „Falun Gong hat einen weit größeren
              Effekt als Qi Gong, das ich vorher viele Jahre lang praktiziert
              habe. Vor allem werden dabei Körper, Geist und Seele gleichermaßen
              angesprochen." 
            Meister Li Hongzhi: „Beim
              Falun Gong kultiviert man sowohl die Natur, den Körper, als
              auch das Leben, den Geist" 
             Auch Dr. Christian Engelbert, Zeven, der acht Jahre
              lang Qi Gong praktiziert hat, empfindet die Falun-Gong- Übungen
              als weitaus intensiver: „Bereits nach zwei Monaten Praxis
              spüre ich eine deutliche ,Weitung' und Verbesserung des Atmungsprozesses.
              Insgesamt habe ich jetzt mehr Energie und Schaffenskraft sowie
              eine größere geistige Klarheit." Der naturheilkundlich
              praktizierende Arzt ist von der positiven Wirkung derart überzeugt,
              daß er ab Herbst 1997 seinen Patienten die neue Energiearbeit
              als begleitende Gesundheitsvorsorge vermitteln will. 
            
              
                  | 
                  | 
               
              
                | Etwa 250 Menschen üben jeden
                  Morgen und Abend auf einem Schulhof in Chonqing gemeinsam Falun
                  Gong (o. und li.). Ganz o.: Schiffsmechaniker Gou und Radartechniker
                  Li bei ihrer täglichen Praxis auf dem Jangtse-Schiff | 
                  | 
               
             
            Daß eine solche Einschätzung der hohen Wirksamkeit
              von Falun Gong nicht nur die Meinung einzelner wiedergibt, bestätigt
              Dr. John Zhou. Der Akupunkturarzt praktizierte 20 Jahre lang Qi
              Gong und ist Autor des Buches „Praktisches Qi Gong - Selbstheilung
              durch meditatives Atmen und langsame Bewegungsübungen".
              Heute empfiehlt er statt dessen die „weit besseren Übungen
              des Falun Gong". 
        Wie sind solche erstaunlichen Wirkungen von relativ einfachen Körperbewegungen
        erklärbar? Meister Li Hongzhi, Begründer des „Falun Gong" mit
        einer langjährigen Ausbildung im spirituellen Wissen sowohl des
        Buddhismus als auch des Taoismus, macht hierfür den starken Energiefluß verantwortlich,
        der durch die Übungen entstehe: „Falun Gong bewirkt eine verbesserte
        Energiezirkulation im sogenannten Kleinen Himmelskreis (ein Energiefluß,
        der den Körper vertikal um- bzw. durchfließt). Dadurch werden
        alle Qi-Kanäle wie die Akupunktur-Meridiane geöffnet und können
        mehr Energie aufnehmen und transportieren", erklärt Li Hongzhi
        in seinem Buch „Der Chinesische Falun Gong". 
        Im Laufe des Praktizierens sollen diese Energiebahnen dann immer breiter
        und „heller" werden; schließlich würden sie sich
        soweit ausdehnen, daß sie eine einzige Energiehülle um den
        Körper bilden. Dadurch sollen auch die Zellen des Körpers und
        der Stoffwechsel mehr „Licht- Energie" erhalten. Erste Verstärkungen
        des Energieflusses könne jeder Praktizierende sehr bald selbst während
        der Übungen spüren - als ungewöhnliche Wärme oder
        sogar Hitzewallungen. Wird der Energiefluß derart verstärkt,
        sollen auch energetische Blockaden, die eigentliche Ursache vieler Erkrankungen,
        aufgelöst werden. Tatsächlich spüre auch ich bereits nach
        wenigen Übungswochen eine starke unerklärliche Erwärmung
        des Körpers während der Bewegungen, besonders in Händen
        und Armen. Zeitweise nehme ich eine Art Energiefluß um meinen Körper
        wahr, als ob die mich umgebende Luftschicht dickflüssig geworden
        sei. 
            Spirituelle Entwicklung 
            Die schnellen Erfolge durch Li Hongzhis Falun Gong wurden bereits
              1992 von der chinesischen „Forschungsgesellschaft für
              die Qi-Gong-Wissenschaft", der Dachorganisation aller Qi-Gong-Schulen,
              anerkannt und die neue Energiearbeit als völlig eigenständige
              Qi-Gong-Schule aufgenommen. 
            
              
                Die fünf Übungen des Falun Gong 
                  
                 | 
               
              
                 Falun Gong umfaßt fünf getrennte,
                  dem Qi Gong ähnliche Bewegungsfolgen. Der chinesische
                  Meister Li Hongzhi stellte sie als Quintessenz verschiedener
                  buddhistischer, taoistischer und ungebundener spiritueller
                  Traditionslinien zusammen. Sie stellen gewissermaßen
                  ein „Intensivprogramm" dar, das an den Alltag des
                  heutigen Menschen angepaßt wurde. Schon nach zwei Jahren
                  regelmäßigen Übens könne der Energiefluß des
                  Körpers so verstärkt werden wie mit anderen, allgemein
                  bekannten Qi- Gong- Übungen und Meditationstechniken meist
                  erst nach zehn oder fünfzehn Jahren. Aurasichtige bezeichnen
                  den Zustand des Energiekörpers, der nach dieser relativ
                  kurzen Zeit erreicht werden kann, traditionell als „Drei
                  Blumen versammeln sich auf dem Kopf'. 
            Nachdem zunächst eine Gruppe seiner Schüler die Übungen
            zwei Jahre lang praktiziert hatte, stellte Li Hongzhi Falun Gong
            im Mai 1992 erstmals öffentlich vor. Wenig später erkannte
            die chinesische Dachorganisation aller Qi-Gong-Schulen Falun Gong
            als eigenständige Richtung an. Heute lehrt Li Hongzhi weltweit.
            Die Stadt Houston/Texas verlieh ihm als Dank für sein Engagement
            die Ehrenbürgerschaft. Große Gruppen von Praktizierenden
            gibt es zum Beispiel bereits in Paris und New York (über 1000
            Menschen). 
            Die erste Übung, genannt „Buddha strecht eintausend Hände
            aus", umfaßt verschiedene Streckungen und plötzliche
            Entspannungszustände des Körpers. Dadurch sollen die Meridiane
            des Körpers geöffnet werden, was man in Form von Wärme-
            und Hitzegefühlen am ganzen Körper spüren kann. (Teile
            der Übungsfolge s. Abb. S 34/35, gezeigt von Meister Li Hongzhi) 
            In der zweiten Übung ("Gebotsrad-Pfahlstellung") hält
            man die Arme in vier verschiedenen Positionen in Form eines Kreises.
            Dadurch wird die Durchblutung verstärkt, und die Meridiane werden
            weiter geöffnet und „gereinigt". Diese Übung ähnelt
            den aus Qi-Gong- Techniken bekannten „Pfahlstellungen". 
            Während der dritten Übung („Verbinden von Himmel
            und Erde") werden das Qi des Kosmos und des Körpers miteinander „vermischt",
            negatives Qi wird abgegeben und kosmisches Qi aufgenommen. Sie besteht
            aus einfachen Auf- und Abwärtsbewegungen der Arme. 
            Die vierte Übung („Gebotsrad-Himmelskreis") bringt
            die Energie im menschlichen Körper zum großflächigen
            Fließen. Dazu streicht man mit den Handflächen in geringem
            Abstand an der Vorder- und Rückseite des Körpers im Bereich
            der Energiemeridiane entlang. 
            Während die ersten vier Übungen im Stehen ausgeführt
            werden, führt man die fünfte und letzte Übung (genannt „Verstärkung
            der übernatürlichen Kräfte") im Sitzen (im sogenannten
            Lotussitz) aus. Sie ist eine Kombination aus Bewegen und Halten der
            Arme (das sogenannte „Drehen des Gebotsrades mit der Gebärde
            Buddhas") und meditativer Versenkung. Diese Übung gehört
            zum traditionellen Kanon ursprünglich nur geheim praktizierter
            spiritueller Techniken. Sie sind nur Buddhisten mit einer besonderen
            Einweihung bekannt. Die Übung verstärkt den Strom des Qi
            in hohem Maß, und das Energiefeld des Körpers, die Aura,
            wird ausgedehnt. (Teile der Übung s. nebenstehend gezeigt von
            Meister Hongzhi) | 
               
             
            So beeindruckend die Verbesserungen auf körperlicher
              Ebene sind, bleiben sie 
        doch nur ein - wenn auch willkommener - Nebeneffekt der Falun-Gong-Übungen. „Beim
        Falun Gong kultiviert man sowohl die Natur (den Körper) als auch
        das Leben", betont Meister Li Hongzhi. So sei das eigentliche Ziel
        der Praxis die spirituell-geistige Entwicklung des Menschen. Mit dieser
        Zielrichtung weiche die neue Energiearbeit von der heute allgemein üblichen
        Qi-Gong-Praxis ab und korrigiere, so Li Hongzhi, einen nicht nur in China
        weitverbreiteten Mißstand: Allzuoft würden nämlich die Übungen
        der verschiedenen Techniken der Körper- und Energiearbeit nur als
        eine Art verfeinerte Gymnastik mißverstanden und lediglich in Hinblick
        auf eine Gesundung des Organismus betrieben. „Strenggenommen wird
        ein nachhaltiger, tiefer gehender Erfolg jedoch nicht durch das Praktizieren
        der Körperübungen erzielt, sondern durch die innere Kultivation
        der Xinxing", betont der Begründer des Falun Gong. Unter der „Kultivation
        der Xinxing" (Xinxing = geistige Natur) versteht er die Ausbildung „höherer" geistig-seelischer
        Qualitäten. Qualitäten, die Li Hongzhi mit den Begriffen „Zhen", „Shan" und „Ren" umreißt
        - zu deutsch „Wahrhaftigkeit", „Barmherzigkeit" und „Nachsicht".
        Sie entsprechen den aus dem Buddhismus bekannten zentralen Qualitäten
        von Weisheit und Mitgefühl, mit denen man die „geistigen Gifte" Aggression
        und Ignoranz überwinden kann. So genügt es nach Meister Li
        Hongzhi nicht, einfach nur die Körperbewegungen auszuführen.
        Entscheidend sei vielmehr, daß „die Herzensqualitäten
        entwickelt werden und man ohne Habgier lebt", oder konkreter ausgedrückt: „Man
        soll nicht lügen und keinen betrügen (Wahrhaftigkeit), immer
        hilfsbereit sein und Gutes tun (Barmherzigkeit) und nicht klagen, nicht
        hassen, keinem etwas nachtragen und sich nicht rächen (Nachsicht)." Ähnliche
        Forderungen werden in vielen Religionssystemen der Welt erhoben. Für
        Mönche und Eremiten sei es, so Li Hongzhi, leicht, solche Qualitäten
        zu leben. Heute aber gelte es, diese endlich auch im Alltag aller Menschen
        zu verwirklichen: „Das Xinxing muß unter den komplizierten
        Gegebenheiten der Gesellschaft gestählt und dadurch auf eine höhere
        Ebene angehoben werden." 
            
              
                  | 
                  | 
               
              
                  | 
               
              
                | Oben:
                  Organisatoren der Falun-Gong-Gruppen in der Schule von Chonqing
                  mit ihren deutsch-österreichischen Besuchern: Guo Zhi
                  Yi (ganz li.), erste Vorsitzende der örtlichen „Forschungsgesellschaft
                  für Falun Gong", und Han Ye Chan (dahint.), einer
                  ihrer zwei Stellvertreter. Ganz o.: Redakteur Ulrich Arndt
                  (Bildmitte) nach den „Nachtübungen" in einem
                  der Klassenzimmer | 
                Biologielehrerin
                  Hung Gen Hui, 51, heilte sich durch intensives Falun-Gong-Training
                  von einer Krebserkrankung im Endstadium. Die 10jährige
                  Wang Chan Zhi befreite sich mit Hilfe der Übungen von
                  ihren Lernstörungen | 
               
             
            Eben diese Umsetzung im Alltag aber werde durch die
              energetische Wirkung der speziell für diesen Zweck zusammengestellten
              Falun-Gong-Übungen erleichtert, denn der durch sie erheblich
              verstärkte Energiefluß im Körper löse nicht
              nur Blockaden auf, die sich als gesundheitliche Probleme äußern.
              Gleichzeitig helfe das „höhere Energieniveau" auch,
              Blockaden im seelisch-geistigen Bereich - zum Beispiel festgefahrene
              Verhaltensmuster oder die im Buddhismus als „geistige Gifte" bezeichneten
              Aggressionen und Ignoranz – bewußtzumachen und aufzulösen.
              Stellvertretend für viele andere ähnliche Äußerungen
              berichtet Dr. Engelbert, daß man „schon nach wenigen
              Wochen Falun-Gong-Praxis vor Probleme gestellt wird, die man bis
              dahin in seinem Leben immer wieder verdrängt und es versäumt
              hat, sie zu verarbeiten". 
            Lösen von Blockaden 
            Erst dieses höhere Ziel der persönlichen
              spirituellen Entwicklung macht aus der neuen Massenbewegung Falun
              Gong eine spirituelle Gegenbewegung im materialistisch ausgerichteten
              China - aber sind sich die Praktizierenden dieser spirituellen
              Hintergründe überhaupt bewußt? „Schätzungsweise
              die Hälfte aller Falun-Gong- Anfänger praktiziert die Übungen
              zunächst nur wegen der gesundheitlichen Erfolge, die damit
              möglich sind", räumen die Falun-Gong-Vorsitzende
              von Chongqing Guo und der  deutsch-chinesische
              Arzt Dr. Zhou ein. Die meisten aber würden sich ihrer Erfahrung
              nach schon bald auch für ihre geistige und spirituelle Entwicklung
              interessieren. Zudem würden bei vielen spätestens nach
              etwa einem Jahr regelmäßiger Praxis verschiedene außersinnliche
              Wahrnehmungen auftreten. Wie zufällig ausgewählte Personen
              aus der von mir besuchten Chongqinger Gruppe berichten, „sieht
              man in diesen Momenten zum Beispiel Energiewirbel in der menschlichen
              Aura oder auch hier über unserem Übungsplatz. Manche
              sehen auch engelähnliche Wesen aus anderen Dimensionen, die
              gemeinsam mit uns Falun Gong üben." Andere wiederum sollen
              Farben vor der Stirn und "im Kopf", "den Fuß Buddhas",
              ein von Buddhisten verehrtes Symbol, oder das sogenannte Dharma-Rad
              der buddhistischen Lehre wahrnehmen. 
            Essenz des Qi Gong 
            Einen gewissen Zusammenhang mit der Lehre des Buddhismus
              durch die Bedeutung von Barmherzigkeit, Wahrhaftigkeit und Nachsicht
              bzw. Mitgefühl und Weisheit betont auch Falun-Gong-Begründer
              Meister Li Hongzhi: „Falun Gong gehört zum Qi Gong der
              buddhistischen Schule, obwohl er mit dem Buddhismus als Religion
              nichts zu tun hat." Li Hongzhi faßte im Falun Gong mehrere
              spirituelle Traditionslinien zusammen. 1951 in der chinesischen
              Provinz Jilin geboren, begann seine Ausbildung durch buddhistische
              und taoistische Meister und Meisterinnen bereits im Alter von vier
              Jahren. Im Laufe der Jahre unterrichteten ihn über zwanzig
              verschiedene Lehrer und brachten ihm ihr jeweiliges Spezialwissen
              bei. Zudem studierte er die Techniken verschiedener Qi-Gong-Schulen.
              So hatte Li Hongzhi bis zu seinem 35. Lebensjahr bereits eine sehr
              umfassende spirituelle Ausbildung erhalten. Dann faßte er
              einen Entschluß: Er wollte sein Wissen allen zugänglich
              machen, indem er ein neues, einfaches, aber hochwirksames System
              energetischer Übungen zusammenstellte, das dem normalen alltäglichen
              Leben der Menschen besser angepaßt ist - ein Intensiv-Programm,
              dessen Durchführung weniger als eine Stunde pro Tag benötigt.
              Wie von unsichtbarer Hand geleitet, sollen sich zu diesem Zeitpunkt
              alle Meister, die ihn jemals unterrichtet hatten, wieder bei ihm
              eingefunden haben. Wie in dem Buch „Der chinesische Falun
              Gong" berichtet wird, hätten sie alle gemeinsam jede
              einzelne Bewegung, Körper- und Handhaltung geprüft und
              festgelegt. Daher sei Falun Gong gewissermaßen die Quintessenz
              buddhistischer, taoistischer und mehrerer ungebundener spiritueller
              Formen der Energiearbeit. Ob diese Entstehungsgeschichte des Falun
              Gong der Wahrheit entspricht, konnte ich freilich in China nicht überprüfen.
              Wichtig aber ist ihr symbolischer Gehalt, den Li Hongzhi betont.
              So, wie in der Zusammenarbeit verschiedener Traditionslinien eine
              neue kraftvolle Form spiritueller Praxis entstanden ist, könnten
              auch die Falun- Gong- Praktizierenden gemeinsam eine neue Qualität
              des Zusammenlebens erschaffen - ein Leben, in dem spirituell-geistige
              Werte den gleichen hohen Rang einnehmen wie heute die körperliche
              Gesundheit. 
            
              
                Informationen:
                 | 
               
              
                Nähere Informationen zum Erlernen
                  von Falun Gong bei: 
            Allgemeine Anfragen sowie Kurse im Raum 
            Bad Pyrmont - Dr. John Zhou und Marie-Luise Buchinger, „Klinik
            Dr. Otto Buchinger", Tel. 0 52 81/16 60, Fax 176 56 
            Bad Wildungen - Dr. Ingrid Olbricht, Tel. 05 621 48 43 
            Berlin - Zhou Jian, Tel. 030/34517 58; Renate Lil-ge-Stodieck, Tel.
            030/8 02 8180 
            Bielefeld - Monika Wiesemes, Tel. 05 21110 50 33  
            Bochum - Susanne Wiesemes, Tel. 02 34/7 65 63  
            Frankfurt - Lei Zhou, Tel. 06181/47336; Shi Yi Bing, Tel. 069/7393635 
            Hamburg/Bremen (Zeven) - Dr. Christian Engel-bert, Tel. 04281/1044
            oder 1045, Fax 80857 Rostock - Gang Chen, Tel. 03 81 /4 010105 Stuttgart
            - Zhang Qiao, Tel. 0711 /4 56 73 03 Weinheim - Wu Wenxin, Tel. 06
            20111 56 72 
            In der Schweiz: Genf - Chi Ban Ting, Tel. 00411 2 23 2914 93 
            (Bitte beachten Sie bei Ihren Anfragen, daß Falun Gong kostenlos
            weitergegeben wird und die Lehrer dafür einen großen persönlichen
            Einsatz leisten.) 
            Literatur: 
            Li Hongzhi: „Der chinesische Falun Gong", Verlag für
            fremdsprachige Literatur, Beijing (Peking) 1996; erhältlich
            bei: CBT China Book Trading GmbH, Pf. 200114, 63307 Rödermark,
            Tel. 06074/95564, Fax 9 52 71 
            Weitere Infos unter den Internet-Adressen: www.falundata.de | 
               
             
          Bildquellen: ©Falun Dafa 4x, ©Ulrich Arndt 7x  |