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Erschienen in: news-age, Heft 1-2011 (Seite
42-44) |
Das Elixier für ein langes Leben -
Anti-Ageing nach Paracelsus
Anti-Ageing ist heute ein Schlagwort, dass weder aus der Medizin noch aus den Wellness-Angeboten wegzudenken ist. Aber schon Paracelsus hat Wege erforscht, um unser Leben zu verlängern und gesund zu erhalten. Dazu gehören einfache Tipps für eine gesunde Lebensweise ebenso wie spezielle Heilpflanzen und ein ganz besonderes Lebenselixier zur Stärkung des „inneren Lichts“
Von Ulrich Arndt
„Es ist nicht gegen die Natur, bis zur Erneuerung der Welt zu leben. Es ist nur gegen unseren Verstand, dessen wir zum größten Teil beraubt sind“, behauptet Paracelsus kühn und wettert gegen die Ärzte seiner Zeit: „Niemand soll sich darüber wundern und kein Arzt soll deshalb seine Farbe ändern, dass das Leben verlängert werden kann.“ (in: “Buch über das Lange Leben“, Sämtl. Werke Bd. III, S. 101, Aschner-Ausgabe). Natürlich polemisiert Paracelsus hier. Aber der wahre Kern in dieser Behauptung, nämlich seine Entdeckung lebensverlängernder Methoden und Rezepturen, ist auch heute noch eine Sensation:
„Wir können unser Leben durch die Arznei, die dazu geschaffen ist, verlängern“, versichert er und sagt ganz konkret: Die alchemistische Essenz „Flos Sectae Crocae“ (gemeint ist „Croci“, die Safran-Essenz) bringt demjenigen, der sie gebraucht, mindestens ein Alter von 100 Jahren“. Andere Einzelmittel wie die Gold-Essenz „Aurum Potabile“ und die Christrose „lassen den Menschen durch ihre stärkenden Kräfte nicht vor 120 Jahren oder sogar vor dem 140. Lebensjahr sterben“. Und gar noch wirksamer sei ein ganz spezielles Arcanum, das er „Bereitung eines langen Lebens“ oder „Tinctura de longe vita“ nennt. Diese Rezeptur hat er aber nur verschlüsselt überliefert und so galt das „Anti-Ageing“-Mittel des Paracelsus als „verschollen“. Nach der Wiederentdeckung der originalen „Aurum Potabile“-Essenz des Paracelsus vor rund zehn Jahren gelang es, auch dieses Geheimnis zu lüften - erstmals seit vielen Jahrhunderten steht nun auch das „Anti-Ageing“-Elixier des Paracelsus, die „Tinctura de longe vita“, wieder für jeden zur Verfügung.
Ursachen für ein
vorzeitiges Altern
Die Möglichkeiten der Jungerhaltung und sogar der Verjüngung waren für Paracelsus sehr wichtige Themen, und der große Arzt und Alchemist könnte gleichsam als „Pionier des Anti-Ageings“ bezeichnet werden. Natürlich standen bei ihm die alchemistisch hergestellten Arzneien im Mittelpunkt seiner Methode der Lebensverlängerung. Dennoch versuchte er auch, genau zu ergründen, welche natürlichen Einflüsse das Leben verlängern können. „Wenn wir also den Unterricht vom langen Leben beschreiben, ist auch zu wissen dass die Gegenden, Länder, Städte und Täler, das eine gesünder und nützlicher als das andere für ein langes Lebens ist, da es mehr Freude, mehr Lust und mehr Humores dem Leben gibt. Dabei sind auch einige Ursachen der Erde, der Elementen der Winde und der Gestirne zu verstehen.“ So können also Umweltbedingungen das Leben verlängern, wenn sie „milde und freundliche Einflüsse schicken“, oder es verkürzen, wenn sie durch harte Bedingungen die Lebenskraft verzehren. Daher könne auch nicht jeder Mensch ein gleich hohes Alter erreichen, denn zu verschieden sind die jeweiligen Einflüsse im Leben.
Einfluss der Lebensweise
Drei Lebensalter unterscheidet Paracelsus und in jedem können äußere Umstände und die Lebensweise ein vorzeitiges Altern verursachen.
In der Jugend, dem „ersten Lebensalter“, kann der Mensch „im Mutterleib, in der Wiege und während des Wachsens geschwächt“ werden. Die Gründe hierfür sind insbesondere ein „unordentliches Essen und Trinken“, also falsche Ernährung, und zu viel Arbeit. „Dadurch wird die Natur so schwach, dass sie ihre Kraft verliert und nicht das richtige menschliche Alter erreichen kann“, betont Paracelsus. Bei derart geschwächten Menschen kann das Lebensalter nicht ganz so weit gestreckt werden, wie bei anderen. Zudem benötigen sie größere Mengen vitalisierender Elixiere, um einen vergleichbaren lebensverlängernden Effekt zu erreichen.
Auch wenn Paracelsus sicherlich eher an eine zu schlechte und zu geringe Ernährung und an zu schwere körperliche Arbeiten für den kindlichen Körper dachte, so müssen wir seinen Hinweis dennoch beachten. Heute sind es Fehlernährung mit zuviel Zucker, Fett und Eiweiß und zu wenig Bewegung im Freien, die den kindlichen Organismus schwächen. Sichtbar wird das beispielsweise an der wachsenden Zahl an Kindern mit starkem Übergewicht, Koordinations- und Aufmerksamkeitsstörungen. Auch der immer frühere Beginn des Haarausfalls bei jungen Männern und die abnehmende Fruchtbarkeit sind Hinweise auf eine grundlegende Schwächung des Organismus.
Im zweiten Lebensalter, das vom Ende des Wachstums bis zum Zeitpunkt der beginnenden Haar-Ergrauung reicht, und im folgenden dritten Alter ist der wichtigste Einfluss die Art der Lebensweise. „Trunkenheit, unordentliche Lebensführung und solcher mutwilliger Zerstörung“ ist es nach Paracelsus verschuldet, dass der Mensch vorzeitig altert. „Für das lange Leben ist die beste Lebensweise eine mäßige Diät“, ermahnt uns der alchemistische Arzt und erklärt weiter: „Wir können durch das tägliche Essen uns krank machen, aber auch uns stärken und uns in Gesundheit erhalten, je nachdem, wie und was wir gebrauchen.“
In unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft mit einem überreichen Angebot an Nahrungs- und Genussmitteln erfordert dieser einfache Tipp zweifelsohne ein großes Maß an Selbstdisziplin. Uns ergeht es dabei wie damals nur den „Herren und Fürsten“, von denen Paracelsus sagt: Ihr „unziemliches Leben (..) ihr Übermut bricht ihnen ihr Leben ab. (..) Die Körper beladen sich durch ein unordentliches Leben mit Krankheiten.“
Aber auch wer ganz gesund lebt, dem könne dennoch durch einen Zufall, „die Pest oder Eiterbeulen ... das Leben rauben“ – er kann also durch Infektionskrankheiten dennoch vorzeitig sterben. Gegen all diese Schwächungen und Gefahren aber hat Paracelsus in seinem Konzept der Lebensverlängerung wirksame Hilfen gefunden.
Hilfen für ein langes Leben
Wer ein langes Leben in Gesundheit wünscht, bei dem muss sich nach Paracelsus natürlich zuerst die krankmachende Lebensweise ändern. Als zweites gelte es eventuelle akute Krankheiten zu heilen. Hier seien spezifische Heilmittel je nach Erkrankung anzuwenden, die Paracelsus ebenfalls beschrieben hat. Die chronischen Leiden aber, die aufgrund der oben erwähnten schlechten Lebensweise und Ernährung entstanden sind, werden durch die ständige Einnahme einer geringen Menge seines Lebenselixiers „de longe vita“ quasi als „Nebeneffekt“ beseitigt. Dabei beuge diese Spezialmedizin zugleich auch all den zufälligen Erkrankungen – im weitesten Sinne also allen Infektionen – vor. Und da diese Essenz in der Lage sei, frühere Sünden der Lebensweise und schlechte Umwelteinflüsse auszugleichen, kommt ihr nach Paracelsus auch die größte Bedeutung für die Verlängerung des Lebens zu.
Das Lebenselixier
„de longe vita“
Paracelsus sieht die Kunst der Lebensverlängerung darin, genau jene Substanzen zu finden und alchemistisch aufzubereiten, die der Qualität der menschlichen Vitalkraft entsprechen: „Das Leben des Menschen ist nichts anderes als ein astralischer Balsam, eine balsamische Wirkung, ein himmlisches und unsichtbares Feuer, eine eingeschlossene Luft und ein durchdringender Salzgeist.“
Jene Substanzen, die diesen Qualitäten am nächsten kommen, sind in der legendären Rezeptur seines Lebenselixieres „de longe vita“ enthalten – allerdings hat er sie uns zum Teil nur mit verschlüsselten Namen überliefert. Die deutschen Alchemisten Achim Stockhardt und Daniel Hornfisher haben diese vor einigen Jahren entschlüsselt: Es sind die hohen Arcanen, also die höchsten alchemistischen Aufschlüsse und Essenzen aus Gold, Perle, Safran, Christrose, Schöllkraut, Melisse und Heublume. „Die Tugend der gemeldeten Dinge übertreffen alle unsere Tugenden, sie sind edler in der geringsten Tugend als wir in der größten“, schwärmt Paracelsus und weiter: „Diese Essentia, die hier in den Körper kommt, mischt sich mit den Humores des Lebens, denn sie passen zueinander.“ Sie erhalten wie die vier Humores den Lebensgeist...Es kommen also zwei Humores, die übereinstimmen, zusammen. Sie mischen sich und der innere (also der des Menschen) empfängt des Wesen des äußeren. Dann ist nur ein Ding, eine Vereinigung da, die nicht geschieden werden kann.“
Je nachdem, wie angegriffen der menschliche Organismus ist, wird die durch das Elixier zugeführte Lebensenergie jedoch mehr oder weniger schnell „verzehrt“, aufgebraucht und muss wieder zugeführt werden. Die erneute Einnahme muss wöchentlich, jeden dritten Tag oder sogar täglich erfolgen, ganz nach Alter, Vorschädigung des Körpers, Art der Lebensweise und Umwelteinflüssen. Von dem Tag an aber, an dem man mit der regelmäßigen Einnahme beginnt, „wird das Lebensalter auf neue Weise gezählt“. Für einen optimalen Erfolg soll die Einnahme von da an regelmäßig fortgeführt werden. So kann die Lebenskraft wieder aufgebaut und erhöht, der Organismus gereinigt, vitalisiert und geschützt werden.
„Unser ganzer Trost beruht auf der Arznei, die nicht nur den Menschen, sondern auch das Vieh jung erhält. Diese große Essentia, die in den natürlichen Dingen ist, ist für den Körper vortrefflich, sie facht eine Tugend des Körpers an, dass ihm weder Stärke noch Männlichkeit fehlt.“ Und weiter erklärt Paracelsus: „Es befallen ihn auch keine Krankheiten, denn sie lässt nichts faulen...Sie lässt auch nichts Überflüssiges wachsen“ (gemeint sind Geschwüre) und „daher keine Krankheit durch Überfluss...Sie verteidigt den Körper so, dass die anstürmenden Krankheiten nicht Fuß fassen können...“
Trotz all dieser höchst verblüffenden Wirkungen bezeichnet der alchemistische Arzt sein Lebenselixier aber nicht als ein Heil-Mittel. Für ihn ist es vielmehr ein „Lebens-Mittel“ - ein Elixier, welches das menschliche Lebenslicht selbst stärkt, nämlich jene Kraft, die aus unserem eigenen vitalen und spirituellen Kern erwächst. Für Paracelsus war es schlicht „das Licht der Natur“.
Bildquellen: ©news-age
Nähere Beschreibungen zu den Essenzen: www.aurum-potabile.de
Nähere Informationen: |
Literatur: Ulrich Arndt, „Schätze der Alchemie: Edelstein-Essenzen“, und „Metall-Essenzen“, beide im deutschen Hans-Nietsch-Verlag, Freiburg
Beschreibungen verschiedener Elixiere nach Paracelsus unter: www.edelstein-essenzen.de |
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Infos und Bezug zum Lebenselixier „de longe vita“ bei: |
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