  | 
                | 
              Erschienen in: esotera 4/1997
                (Seite 28-33) | 
             
           
            Gemeinsam für die Erde
            Eine neue, zeitgemäße Form der Geomantie
              ist das erklärte Ziel der Freien Akademie „Anima Mundi".
              Unter dem Titel „Die Weisheit der Erde" bietet sie eine
              zweijährige berufs- und praxisorientierte Ausbildung im alten
              Wissen um Erdenergien, Energielinien und Kraftorte, verbunden mit
              jüngsten Forschungsergebnissen und Gruppenaktivitäten
              zur Erdheilung
            Von Ulrich Arndt 
                 
        Schwer bepackt mit Feldsteinen aus einem Bach, stapfen 15 Menschen über
        eine sonnenbeschienene Waldlichtung und beginnen das Gestein in der Mitte
        abzulegen – nicht wahllos, wie bald sichtbar wird. Vielmehr formen
        sie mit den aneinandergereihten Steinen eine große dreiarmige Spirale.  
        Wie auf ein geheimes Kommando hin führen sie ihre Arbeit aus; Anleitung
        dafür ist kein vorheriger Bauplan, kein mündliche Anweisung
        oder Absprache gewesen. Die Vorgaben für die Spiralform liegen vielmehr
        in einem unsichtbarem Bereich unserer Realität: in der Bewegung
        feinstofflicher Erdenergien an diesem Ort. Ihr Einströmen und Verwirbeln
        wurden von der Gruppe erspürt und soll nun mit Hilfe der geomantischen
        Steinlegung unterstützt werden. 
            
              
                  | 
                  
                     
            Gruppenarbeit und Praxisnähe kennzeichnen die Geomantie – Ausbildung.
            Großes Bild: Besprechung während einer Studienreise auf
            die Insel La Palma; links o.: Übung für den kreativen Ausdruck
            erspürter Energien. Eine „Erdheilung“ kann auf vielfältige
            Weise gesehen, etwa durch Tänze (Bild Mitte) oder geomantische
            Steinsetzungen (unten) | 
               
             
            „Geomantie ist nach unserem Verständnis
              ein Gruppenprozeß, in dem uns die Erde ihre Verletzungen
              als unsere eigenen Verletzungen erfahren läßt und wir
              wiederum unsere eigenen Probleme und Blockaden in der Landschaft
              gespiegelt erfahren. Erdheilung sollte daher eher als ein wechselseitiges
              Geschehen betrachtet werden, in dem Mensch und natürliche
              Erdenergien gegenseitig harmonisieren können“, erklären
              Dorethea Mader-Prumbach und Siegfried Prumbach ihre Auffassung
              von Geomantie, der uralten Kunst im Umgang mit „feinstofflichen“ Energien
              der Erde (wörtlich bedeutet Geomantie, zusammengesetzt aus „Geo“ =
              Erde und „Mantik“ = Schau bzw. Interpretationskunst,
              soviel wie „Erdweissagung“).  
        Seit Juni 1995 bilden sie in der von ihnen gegründeten und geleiteten „Freien
        Akademie für Geomantie“ namens „Anima Mundi“ in
        Bornheim bei Bonn jeweils 25 Teilnehmer pro Kurs zum Geomantie-Berater
        aus. Unter dem Titel “Die Weisheit der Erde“ erlernen die
        Geomantiestudenten während dieser zweijährigen berufsbegleitenden
        Ausbildung an insgesamt 60 Tagen die Grundlagen für das Erspüren,
        Deuten und Gestalten von Erdenergien (8 verlängerte Wochenenden
        jeweils von Mittwoch bis Sonntag, zwei 14tägige Studienreisen und
        8 Gruppentreffen, Beginn jährlich jeweils im Oktober).* 
            *lnfoseminare am 23. - 25. Mai und
              6. - B. Juni in Bad Honnef/Bonn. Weitere Informationen bei: „Anima
              Mundi - Freie Akademie für Geomantie", Beethovenstr.
              13, 53332 Bomheim, Tel.: 02227/80597, Fax: 80675 
            Den Fluß feinstofflicher
              Energie erspüren 
            „Neue Geomantie" nennt man in der Freien
              Akademie den Ansatz, altes Wissen um die geheimnisumwitterten Erdkräfte
              gemeinsam mit Ergebnissen jüngster Forschungen über energetische
              Phänomene zu vermitteln. Die meisten Geomanten und Radiästheten
              sind sich heute darüber einig, daß alte Konzepte der
              Geomantie aus untergegangenen Kulturen und von anderen Kontinenten – wie
              das populäre chinesische Feng Shui - nicht einfach auf die
              heutige Zeit übertragen werden können. „Wir sind
              der Meinung, daß wir zur Lösung unserer ökologischen
              und gesellschaftlichen Probleme eine neue Geomantie brauchen, die
              wir als eine spirituelle Ökologie verstehen und in der es
              um die Heilung von Erde und Mensch geht", sagt Dorethea Mader-Prumbach.  
        Die Gründer und Leiter von „Anima Mundi" (Anima = Seele,
        Mundus = Welt; soviel wie Weltenseele oder Weltenmutter) sehen die Kernpunkte
        einer solchen zeitgemäßen Variante „im Verlassen alter
        erstarrter Strukturen einer eher ,männlich` orientierten Geomantie
        und dem Sich-Öffnen für die Möglichkeiten einer beweglichen
        ganzheitlichen Geomantie". Die Aufgabe heutiger Geomantie-Berater
        dürfe daher nicht sein, Erdenergien zum Beispiel an einem Bauplatz
        ausschließlich zu konzentrieren, zu binden oder negative zu neutralisieren,
        wie dies viele Rutengänger praktizieren. Dies bezeichnet Siegfried
        Prumbach als „männliche" Form geomantischer Arbeit.  
        Vielmehr sollten im Idealfall der Bauherr und alle zukünftigen Bewohner
        zu einer bewußten sensitiven Auseinandersetzung mit den jeweiligen
        Energien des Ortes geführt werden. „Es geht um die Verbindung
        und Harmonisierung unserer eigenen Seele mit derjenigen der Erde",
        betonen die Leiter der freien Akademie. 
            
              
                  | 
                  | 
               
              
                | Mit
                  Feldsteinen formen die Geomantie – Studenten eine dreiarmige
                  Energiespirale als Unterstützung der zuvor sensitiv erspürten
                  feinstofflichen Erdenergien (Zeichn.) auf dieser Lichtung | 
               
              
                | Stationen
                  des Studienganges bei „Anima Mundi": Kreative Gestaltung
                  geomantischer Kräfte (oben u. ganz o.), die im Gelände
                  erspürt worden sind (Mitte) | 
               
             
            Wie aber sieht eine solche neue, ganzheitlich orientierte
              Geomantie in der Praxis aus? Eine erste Antwort auf diese Frage
              findet man in der Art, wie bei „Anima Mundi" die Erdenergien
              erkundet werden:  
        Langsam gehen die Teilnehmer des Wochenendseminars den Weg durch den
        sogenannten Feenwald im Siebengebirge hinauf zur Ruine der Löwenburg,
        lauschen in sich hinein und versuchen - wie sie es gelernt haben - in
        einen inneren Kontakt zur Landschaft und später zu dem alten Gemäuer
        zu kommen. Geomantische Hilfsmittel wie Wünschelrute und Kompaß werden
        anfangs nur ergänzend eingesetzt.  
        Wichtiger sei es, erst einmal die Qualitäten der energetischen Phänomene
        und die Reaktionen, die diese im Menschen selbst hervorrufen, zu erspüren.
        Sie werden zunächst eigenständig von jedem für sich entdeckt,
        da vorgegebene Hinweise der Seminarleiter die unvoreingenommene Wahrnehmung
        des Ortes beeinträchtigen könnten. Später tauschen alle
        ihre Empfindungen und Eindrücke untereinander aus.  
            „Es geht um die Verbindung
              unserer Seele mit der Erde“ 
            Für Thomas war der Weg zur Burg „sehr
              angenehm", hingegen spürte er an der Treppe zur Burg „eine
              ganz starke unangenehme Energie, die da rein ging". Ingrid
              empfand auf ihrem Weg um die Ruine, daß es sie „immer
              nur auf die linke Seite zog", so daß sie sich in einer
              Linksspirale um das Gemäuer bewegte.  
        Markus wiederum spürte an einem dortigen alten Brunnen „einen
        starken Sog nach oben"; als er sich dann auf den Brunnenrand setzte,
        tauchte „eine ziemlich rasche Folge von Bildern überfluteter
        Säulengänge" auf. Christian stellt fest: „Die Architektur
        im Zusammenhang mit dem Berg selbst kam mir vor wie ein Kraftmuster." Für
        Jutta hingegen war die Energie des Ortes „irgendwie gefangen, gleichzeitig
        gab es auch einen Strom nach oben, in die Luft über den Felsen hinaus".
        Beispielhaft stehen diese fünf Beschreibungen für vergleichbare
        Empfindungen der anderen Geomantiestudenten. 
        Aus all diesen unterschiedlichen Empfindungen und Wahrnehmungen der Gruppe
        entsteht ein vielschichtiges energetisches Bild des Ortes. „Meist
        kann man nicht sagen, diese Wahrnehmung sei falsch und jene richtig.
        Es gibt Plätze oder Dimensionen innerhalb eines Ortes, zu denen
        einige Menschen in stärkerer Resonanz stehen als andere. Meist können
        gerade sie diesen Platz energetisch am besten harmonisieren", meint
        Siegfried Prumbach, und seine Frau ergänzt: „25 Menschen können
        einen Ort viel umfassender, vielschichtiger und tiefer erspüren,
        als es ein einzelner ohne langjährige Erfahrung tun könnte."  
        In diesem Gruppenprozeß anstelle der sonst üblichen Diagnose
        des Ortes durch einen einzelnen Rutengänger oder Geomanten sieht
        man bei „Anima Mundi" ein demokratisches Element der „neuen
        Geomantie". 
            Steigerung von Sensitivität,
              Intuition und Kreativität 
            Ebenso wie das energetische Abbild eines Ortes in
              einer gemeinschaftlichen Begegnung mit den Erdkräften entsteht,
              wird auch die spezielle Form der Harmonisierung für diesen
              Ort von den Teilnehmern gemeinsam entwickelt und durchgeführt.
              Dies können zum Beispiel Gesänge, Tänze, Trommelrituale,
              Geschenke an die Natur (etwa Getreide -"Opfer"), gemeinsame
              Meditationen und andere Heilrituale sein.  
        Zusätzlich kommen im zweiten Ausbildungsjahr noch geomantisch-künstlerische
        Gestaltungen von Orten hinzu oder das eingangs beschriebene großflächige
        Auslegen von Energiemustern wie zum Beispiel Doppel- und Dreifachspiralen
        aus Steinen oder Pflanzen. Stets würden diese geomantischen Arbeiten
        mit natürlichen Materialien ausgeführt, also aus Stein, Holz
        und Metall. 
            
              
                  | 
                Die
                  Landschaft ist ein Tempel für die Kräfte von Erde
                  und Kosmos 
                        
                        | 
               
              
                | Während einer Studiereise auf
                  die Insel La Palma lernen die angehenden Geomanten, großräumige
                  Energiephänomene zu erspüren und in einer Karte festzuhalten
                  (oben). Rechts oben: Idafe, zentraler Vulkankrater der Insel,
                  im Nebel. Darunter: Skizze des Energieflusses an diesem Krater,
                  erstellt von einem der Studenten | 
               
             
            Solche Gruppenarbeiten statt eines herkömmlichen
              (Frontal-)Unterrichts betrachten die Leiter von „Anima Mundi" ebenfalls
              als wichtiges Merkmal ihrer neuen Form von Geomantie. „Wir
              lassen zwar unser Wissen einfließen und geben natürlich
              die Struktur der Ausbildung, den Rahmen und die Art der Aufgaben
              - also etwa den Ort, an dem wir energetisch arbeiten - vor, aber
              die Orte werden von den Teilnehmern selbst gemeinsam erforscht
              und diagnostiziert", betonen die Leiter der „Freien
              Akademie".  
        Ziel der ersten Seminare ist, die Sensitivität für diese Energien
        zu steigern. In Spürübungen an Kraftorten, in Höhlen oder
        auch in alltäglichen Räumen, durch Atem- und verschiedene Techniken
        der Körperarbeit, künstlerisches Gestalten sowie Gesänge
        und Tänze sollen die Teilnehmer ihre Wahrnehmungsfähigkeit
        verbessern. „Wir geben verschiedene Anregungen, mit denen Aufmerksamkeit
        und Sensitivität geschult werden sollen. Die Voraussetzungen und
        die Offenheit der Teilnehmer, sich darauf einzulassen, können natürlich
        sehr unterschiedlich sein", räumt Dorethea Mader-Prumbach ein. 
        Die 49jährige Ausbildungsleiterin ist bei „Anima Mundi" vor
        allem für die Wahrnehmungsübungen und das Sensibilisierungs-
        und Intuitionstraining zuständig. Dabei setzt die studierte Pädagogin
        ihre Erfahrungen in Gruppendynamik, Atemtechnik, NLP (Neuro-Linguistisches
        Programmieren) und in verschiedenen Formen der Körperarbeit wie
        Yoga, Aikido und Qi Gong sowie in Kinesiologie ein. Diplom-Designer,
        Kunstschmied und Bildhauer Siegfried Prumbach (44) arbeitet nach einer
        Zusatzausbildung zum Geobiologen, Radiästheten und Baubiologen bereits
        seit vielen Jahren als Künstler in den Bereichen geomantische Erdheilung,
        Steinsetzung und Erdakupunktur sowie geomantische Architektur.  
        Bei „Anima Mundi" widmet sich der Ausbildungsleiter vor allem
        geomantischen Therapiekonzepten für Wohn- und Landschaftsbereiche
        (zu seinem Erdheilungsprojekt „Delta Arkthurus" s. esotera
        4/95, „Kraft der Steine"). Zum Lehrerteam der „Freien
        Akademie" gehören noch weitere Seminarleiter wie der Architekt
        Peter Dawkins, Leiter der geomantischen „Zoence Academy" in
        England, der in den sogenannten Tempelwissenschaften unterrichtet (s.
        esotera 1/96, „Das Feng Shui des Westens"), oder Korkoi Odametey,
        Mitglied der ghanesischen Rhythmus- und Tanzgruppe „Adesa",
        bei dem die Teilnehmer die „Rituale der vier Elemente" kennenlernen. 
        Die kolumbianische Theaterregisseurin Beatrice Camargo vom „Teatro
        Itinerante del Sol" lehrt die „Tänze der vier Himmelsrichtungen".
        Rolf Schaffner, auf Mallorca lebender Bildhauer, der mit seinen Skulpturen
        in ganz Europa ein geomantisches Netzwerk aufbaut, leitet die Arbeiten
        an einer geomantisch gesetzten Steinskulptur auf Gozo, der Abschlußarbeit
        einer zweijährigen Ausbildung. Andere Lehrer aus angrenzenden Bereichen
        wie Astronomie und Archäologie runden mit ihren Vorträgen das
        breite Spektrum der Geomantieausbildung ab.  
            
              
                  | 
               
              
                  | 
                 La
                  Palma: Entlang der Energielinien begegnet man uralten Spiralsteinen
                  der Ureinwohner, die so versuchten, mit den Erdkräften
                  in Kontakt zu treten | 
               
             
            Höhepunkte des Studienganges und „Feuerprobe" für
              die Teilnehmer sind 14tägige Reisen nach La Palma und Malta/Gozo.
              Das Ziel der La-Palma-Exkursion zum Beispiel ist nicht nur, die
              Sensitivität für Erdenergien weiter zu verfeinern, sondern
              auch die lokalen Phänomene in einer Art Energie-Landkarte
              festzuhalten.  
        Dabei sollen die Teilnehmer letztlich auch die großräumigen
        energetischen Strukturen der gesamten Insel und deren Charakter als Landschaftstempel
        entdecken sowie in ihren unterschiedlichen Qualitäten beschreiben
        können. Die Ergebnisse solcher Studien stimmen oft erstaunlich überein.
        Unter anderem entdeckte die erste Gruppe auf ihren Inselwanderungen uralte
        Kraftorte und Kultplätze, verschiedene Energielinien und -wirbel.
        Indem sie den Linien zu Fuß körperlich und in meditativer
        Versenkung „geistig" folgten, entdeckten sie auf der dreieckigen
        Insel unter anderem eine Y-förmige Struktur dreier Leylines, die
        sich genau in dem großen zentralen Vulkankrater treffen und das
        Eiland in drei energetisch unterschiedliche Bereiche teilen (s. Abb.
        S. 31).  
        Ein' Vergleich mit der Lage alter Kultplätze und Felsritzungen zeigt,
        daß schon die Guanchen, die Ureinwohner der Insel, diese Energiepfade
        kannten und offenbar versucht haben, an markanten Punkten mit diesen
        Kräften in Verbindung zu treten.  
            Uralte Formen und Symbole
              können Erdkräfte binden oder in Fluß bringen 
            „Was Hawaii für Amerika ist, sind die
              Kanaren und La Palma für Europa, nämlich ein Ort der
              Bewußtwerdung durch die Kräfte der Erde", sagt
              Dorethea Mader - Prumbach. An diesen Orten würden die elementaren
              Kräfte - die polaren Kräfte des atlantischen Wassers
              und des Feuers der alten Vulkane - sehr stark und unmittelbar auf
              Psyche, Wahrnehmung und Traumgeschehen wirken.  
        Dies wiederum fördere die Ausbildung sensitiver Fähigkeiten.
        Während die Geomantiestudenten im ersten Jahr ihrer Ausbildung -
        wie bei der eingangs beschriebenen Ersterkundung der rheinländischen
        Löwenburg - nur kleinräumige Energiewirbel aufspüren konnten,
        scheint ihre Sensitivität am Schluß beträchtlich gesteigert
        zu sein. So beschreibt Martin sogar über die Insel La Palma hinausgehende
        energetische Verbindungen: „Es scheint in großer Höhe über
        der Insel einen Energiefluß zum Pico de Teide auf Teneriffa zu
        geben, der auf die aus dem Vulkankrater der Caldera und dem Treffpunkt
        der Leylines aufströmenden Kräfte stößt. Dabei entstehen
        wahrscheinlich die von uns wahrgenommenen Wirbelstrukturen." 
        Die Theorie und Geschichte der Geomantie (u.a. chinesische, indische,
        römische und keltische Varianten der Erdenergie-Arbeit), die Grundlagen
        einer Neuen Geomantie (Heil- und Gestaltungsgeomantie) sowie neue energetische
        Erkenntnisse aus Chaostheorie, Ökologie und Baubiologie werden in
        Vorträgen und Referaten vermittelt; passend zu den jeweiligen Vortragsthemen
        werden die Inhalte zusätzlich noch in Gruppenarbeiten und praktischen Übungen
        vertieft, so daß im Lehrprogramm die Praxis die reine Theorie etwa
        um das Dreifache überwiegt.  
        Auch während der Wochenendseminare stehen daher Ausflüge unter
        anderem zu Matronenheiligtümern (Kultorte von Göttinnen) in
        der Eifel, den Zeugnissen römischer Siedlungen am Rhein, megalithischen
        Kraftorten in Thüringen und Schleswig - Holstein und keltischen
        Orten in Bayern auf dem Programm. 
        Neben der Betonung von Gruppenarbeit unterscheidet sich die Geomantie
        - Auffassung bei „Anima Mundi" von anderen auch durch einen
        speziellen Umgang mit Farben und Formen. So werden zum Beispiel die Formen
        auf einfache archetypische Symbole zurückgeführt, die schon
        in geomantischen Kulturen der Frühzeit bekannt waren. Siegfried
        Prumbach glaubt eine Zuordnung dieser Symbole zu den Himmelsrichtungen
        gefunden zu haben, die eine wichtige Grundlage in der geomantischen Arbeit
        bilden. 
            Ein neues Bewußtsein
              für unsere Erde entsteht 
            Die eine Hälfte der uralten Symbole steht seiner
              Meinung nach für die Aufbauprozesse des Lebens (sie setzen
              sich aus gekrümmten Linien zusammen), die andere Hälfte
              besteht aus archetypischen Zeichen, die Abbauprozesse symbolisieren
              (aus geraden Linien gebildet). Auffallend sei, daß seit der
              Antike bis in die heutige Zeit geradlinige, rechtwinklige Bauformen
              dominieren. Geomanten sollen vor allem mit diesen Formen gearbeitet
              haben, weil sie damit Energien an einem Ort bündeln und binden
              wollten. So seien rechtwinklige Gitterstrukturen oder gerade verlaufende
              Leylines (Energielinien), die die Erdenergien - ähnlich wie
              Dachantennen die Radiowellen - einfangen sollen, unter anderem
              schon in römischer Zeit mit Hilfe rechtwinkliger Stadtanlagen
              und Landvermessungen im Boden fixiert worden. 
        Diese geomantischen Beeinflussungen sollen, glaubt Prumbach, zum schnellen
        Aufstieg des römischen Reiches, allerdings später auch zu seinem
        Zerfall geführt haben. Der Grund für diesen zwiespältigen
        Einfluß sei, daß Energien, die auf Dauer geomantisch festgehalten
        werden, sich auflösen; sie nähern sich, wie man es in der Physik
        nennt, dem „thermischen Gleichgewicht" an und „erstarren".
        Fehlende Dynamik aber sei gleichbedeutend mit dem Tod eines jeden Energiesystems. 
        Heute hingegen gelte es, durch das Verwenden offener organischer Formen
        wie gekrümmten Linien, Wellen, Spiralen und nichtgeometrischen Mustern
        die Erdkräfte wieder fließen zu lassen und damit solchen künstlichen
        Stauungen der Erdenergien entgegenzuwirken. 
        So habe zum Beispiel das Öffnen geschlossener Formen - etwa das
        Verlängern von Giebelbrettern eines Hausdaches über den First
        hinaus, so daß sie zum Himmel hin „offene Arme" bilden
        - eine lebensfördernde Wirkung des Energieflusses zur Folge. Bei
        vielen alten europäischen Bauernhäusern oder auch bei indianischen
        Tipis und japanischen Tempelbauten finde man diese Eigentümlichkeit. 
        Nicht auf das Einfangen, sondern das Ausgleichen, den ungehinderten Fluß der „Schlangenkräfte" -
        wie die Erdenergien auch genannt werden - sollte nach Auffassung von „Anima
        Mundi" geomantisches Arbeiten hinwirken. Dazu könnten viele
        Berufsgruppen beitragen. Ziel der zweijährigen Ausbildung ist es
        daher, eine breitgefächerte Basis für verschiedene geomantische
        Anwendungen zu schaffen.  
        Klassisches Rutengehen, Baubiologie und Schlafplatzuntersuchung zum Beispiel
        können von Geobiologen, Radiästheten und Heilkundlern in ihrer
        Arbeit eingesetzt werden. Das Wissen über Elektrosmog, Erdakupunktur
        sowie Wasser- und Luftenergetisierung kann Geomanten, Meßtechnikern
        und Ökologen dienen. Geomantisches Bauen, Bauplatzanalyse, Sakral'architektur
        und geomantische Formgebung ergänzen das Fachwissen von Architekten,
        und die geomantische Körperdiagnose mit Lecherantenne, Therapie
        an Kraftorten und das Beseitigen ortsbedingter Blockaden kann eine wertvolle
        Ergänzung ganzheitlicher Heilkunde sein. 
        Vor allem aber wollen die Initiatoren der „Freien Akademie - Anima
        Mundi" dazu beitragen, daß ein neues Bewußtsein für
        unsere Erde entsteht: „Unser Heimatplanet ist ein komplexes lebendiges
        Wesen mit sensiblen Energien - ein Wesen, von dem auch wir selbst ein
        kleiner Teil sind, ein Teil jedoch, der den gesamten Organismus des Planeten
        entscheidend beeinflussen kann - sehr negativ, aber auch sehr positiv." 
            Bildquellen: ©Siegfried Prumbach 
         |