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Erschienen in: esotera 8/1995
(Seite 61-63) |
Innenwelt im Spiegel
Das „Elfianum", ein einzigartiger Spiegelraum,
bietet die Möglichkeit zu Erfahrungen ganz besonderer Art.
Mit Spiegelung, Farblicht und Magnetfeldern können heilende,
aber auch bewußtseinserweiternde Prozesse angeregt werden,
entdeckte Heilpraktiker Uwe Riethausen
Von Ulrich Arndt
Aus
zwei Kerzen wird im „Elfianum" ein Lichtermeer
Ein sanftes Kribbeln strömt von meiner Kopfhaut
aus den Hals hinunter. Wie durch einen ganz leichten Druck fühle
ich mich in das Meditationskissen sinken, auf dem ich mit untergeschlagenen
Beinen sitze. Senkrecht über meinem Kopf pulsiert ein sanftes
gelbes Licht. Ich schaue geradeaus in einen Spiegel; meine Augen
blicken mich an - aber nicht nur einmal, sondern -zigmal und aus
jeder Richtung, wohin ich mich auch immer wende. Doch das ist nicht
die Wirkung einer geheimnisvollen Droge. Ich sitze im „Elfianum" -
im Innern eines überdimensionalen Kaleidoskops. Mit Elfen
- wie man vermuten könnte - hat das allerdings nichts zu tun.
Das Elfianum ist ein in Europa einzigartiger sechseckiger Spiegelraum,
der sowohl heilende als auch bewußtseinserweiternde Prozesse
anregen kann. Davon ist zumindest sein Erfinder und Konstrukteur,
der Heilpraktiker Uwe Riethausen, mittlerweile fest überzeugt.
1993 entwickelt, steht das Elfianum seit gut einem Jahr als besonderer
Therapie- und Erlebnisraum in seiner Praxis in Kißlegg im
Allgäu. Den Namen hat es von den sogenannten ELF-Frequenzen
(„ELF" steht für „Extremely Low Frequencies",
Schwingungen zwischen 0 und 20 Hertz). Dazu gehören zum Beispiel
Gehirnwellen wie die bekannten Alphafrequenzen, die das Gehirn
während tiefer Entspannung aussendet, ebenso wie die „Schumann-Frequenz",
die Eigenschwingung des Planeten Erde. Diese Schwingungen sowie
bestimmte Farblicht- und Klangwellen sollen sich im Elfianum zu
enormer energetischer Heilwirkung ergänzen. „Nicht weil
viel auch viel hilft", erklärt Uwe Riethausen, „sondern
weil energetische Informationen auf verschiedenen Ebenen, aber
mit ähnlicher Wirkung, eventuelle Energieblockaden des Menschen
effektiver lösen und Entwicklungsprozesse nachhaltig in Gang
setzen können." Außerdem rege das Elfianum dazu
an, seine Einstellung gegenüber sich selbst zu überdenken.
Den Anstoß dazu gibt in dem sechseckigen Therapie- und Erlebnisraum
die Konfrontation mit dem schier endlosen „Kosmos" aus
eigenen Spiegelbildern. „Manche Menschen ertragen zum Beispiel
nur schwer, sich selbst in die Augen zu sehen. Im Elfianum lernen
sie, sich auszuhalten, sich anzunehmen und sich selbst zu verzeihen
und wieder zu lieben", sagt Elfianum-Erfinder Riethausen.
Die Begegnung mit den Heerscharen immer neuer und doch stets gleicher
Körper, nämlich meines eigenen, empfinde auch ich als ein sehr
intensives Erlebnis. Ich sehe mich von vorn, von der Seite, von oben
und bei leichter Drehung sogar von hinten. Kaum eine Stelle meines Körpers
bleibt den Blicken verborgen, und eine eigentümliche forschende
Distanz zu mir selbst entsteht. Über eine halbe Stunde lang betrachte
ich ihn, sehe mir in die Augen, entdecke die Fältchen im Gesicht,
den Ansatz zur Glatze, die ersten grauen Haare ... Unwillkürlich
frage ich mich, wer diese Person eigentlich ist, die mich da im Spiegel
anblickt, und wie ich die vergangenen Lebensjahre genutzt habe. Ähnliche
Fragen scheint sich jeder in dieser ungewöhnlichen Umgebung zu stellen.
So berichtet etwa die Atemtherapeutin Sabine Thörner, die sich mehrere
Male darin aufhielt: „Das Elfianum konfrontiert den Menschen mit
seiner ,Schattenseite`, wodurch der Selbstfindungsprozeß angeregt
wird." Auch Benno Scheyer - Eigentümer des ersten ganzheitlichen
Seminar- und Ferienhotels in Deutschland, dem „Sonnenstrahl",
in dessen Gebäude sich Riethausens Praxis befindet - erlebte eine „totale
Zurückbezogenheit auf mich selbst und eine vertiefte Einsicht in
die eigene Person". So sei das Elfianum, betont Uwe Riethausen,
vor allem für die Menschen geeignet, „die bereit sind, an
sich selbst zu arbeiten".
Nach dem Muster einer sechseckigen Bienenwabe sind die Spiegelflächen
des Elfianums angeordnet. „Eine kosmische, energetisch bedeutsame
Form", glaubt ihr Konstrukteur, „wie man sie zum Beispiel
auch bei Bergkristallen findet." Auch die Decke ist aus Spiegelglas.
Der Fußboden hingegen wurde mit einem speziellen Kork belegt, um
eventuelle störende Erdstrahlen fernzuhalten.
Uwe
Riethausen bestimmt per Radionik die günstigste Frequenz
und Farbe
Die Maße des Sechseckraumes -1,65 Meter Höhe
und ein Innendurchmesser von cirka 1,70 Meter - wurden nicht willkürlich
gewählt; der Heilpraktiker richtete sich bei der Konstruktion
nach der „Elle von Chartres" (0,738 Meter). Das „heilige" Längenmaß der
dortigen Kathedrale soll - so Riethausen - auch dem Grundmaß der ägyptischen
Cheopspyramide entsprechen. Trotz des relativ kleinen Raumes hätten
auch Menschen mit Platzangst darin keine Probleme, berichtet der
Heilpraktiker. Der Grund: die durch Spiegelung entstandene Illusion
unendlicher Weite.
Gezielte Impulse für eine Heilung können durch Farblicht und
magnetische Schwingungen in das Elfianum geleitet werden. Diesem Zweck
dient die Leuchte in der Mitte der Spiegeldecke, deren Farbe durch verschiedene
Glasfilter variiert werden kann. Riethausen setzt jene Farben mit ganz
bestimmter Wellenlänge ein, die der Arzt und Pionier der Farbtherapie
Dinshah Ghadiali in seinen jahrzehntelangen Forschungen ermittelt hat;
dessen 12-Farben-Lichttherapie gilt als die wissenschaftlich am besten
dokumentierte Farbtherapie überhaupt (s. dazu auch esotera 1 und
2/94).
Gegen Streß und Depressionen
Zusätzlich kann der Glühfaden der Leuchte über
einen Frequenz-Generator so reguliert werden, daß das Licht
- je nach Schwingungsart - langsam oder sehr schnell pulsiert. „Dadurch
können harmonische und biologisch sehr gut verträgliche
Magnetfeldschwingungen übertragen werden, die sich in ihrer
Wirkung mit der Farblichttherapie ergänzen", erklärt
Riethausen.
Bei der Auswahl der jeweiligen Magnetfeldschwingung stützt er sich
vor allem auf die bereits in den 30er Jahren von dem Grundlagenforscher
Raymond Rife ermittelten Frequenzen. Spektakulär waren seine Erfolge
bei der Krebs-Behandlung und der Bekämpfung von krankmachenden Mikroben
mit Hilfe seines Frequenz-Generators. Uwe Riethausen kombiniert nun zum
Beispiel bei Herz-Kreislauf-Störungen die Dinshah-Farbe Grün
und - je nach Art des Herzproblems - eine bestimmte Frequenz zwischen
5000 und 10000 Hertz; bei Schnupfen verwendet er die Farbe Gelbgrün
und die Frequenzen 20 und 120 Hertz.
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Rechts: Erfinder Riethausen
in seinem Elfianum. Oben: Von außen klein und unscheinbar,
birgt der Spiegelraum in seinem Inneren die unendlichen Welten
eines Kaleidoskops. Linke Seite: Im vielfachen Spiegel seiner
selbst, der Autor |
„Besonders gute Erfolge durch eine unterstützende
Heilbehandlung mit dem Elfianum konnte ich zum Beispiel bei Streßerkrankungen,
Schlafstörungen, Depressionen und Störungen des Immunsystems
erzielen", berichtet der Heilpraktiker. Welche Farbe und Frequenz
der jeweilige Patient für seine Gesundung benötigt, ermittelt
er individuell mit Hilfe der Radionik. Bei dieser ganzheitlichen
sensitiven Diagnoseform werden elektromagnetische Schwingungen,
die für einen gesunden Menschen bzw. ein bestimmtes Organ
typisch sind, mit den Schwingungen des Patienten verglichen. Zeigen
sich dabei größere Abweichungen, sei eine heilsame Verstärkung
der jeweiligen schwachen Körperschwingung, zum Beispiel durch
bestimmte Farb- und Magnetfeldschwingungen im Elfianum, möglich.
Doch nicht nur zur Unterstützung von Heilbehandlungen könne
das Elfianum genutzt werden. Auch bewußtseinserweiternde
Erfahrungen würden darin gefördert. Farben wie Indigo
und Violett und ganz bestimmte Magnetfeldfrequenzen könnten
dafür eingesetzt werden. So würden Thetafrequenzen, wie
sie das Gehirn während der Traumphasen aussendet, bei vielen
Menschen intensive innere Bilder auslösen und zugleich das
Erinnerungsvermögen verbessern.
„ Bei Thetafrequenzen entsteht das Gefühl eines universellen Einsseins",
berichtet Riethausen aus seinen Aufzeichnungen der Erlebnisse freiwilliger Probanden.
Würden hingegen Alphafrequenzen über Generator und Farbleuchte in das
Elfianum geschickt, seien ganz unterschiedliche Erlebnisse möglich. Typisch
dafür sei aber ein entspanntes Bewußtsein bei zugleich hoher psychischer
Aktivität. Alphafrequenzen von 7 Hertz wurden zum Beispiel bei erfolgreichen
Versuchen des Löffelbiegens per Gedankenkraft festgestellt. Messungen während
Reinkarnationstherapien ergaben Alphafrequenzen von 7,5 Hertz, und beim „Hellsehen" strahlen
Menschen Alphafrequenzen um 8,3 Hertz aus. „Natürlich können
im Elfianum solche erweiterten Bewußtseinszustände nicht bei jedem
und meist nicht auf Anhieb hervorgerufen werden", betont Uwe Riethausen.
Eine Unterstützung solcher Phänomene sei jedoch möglich.
Über ähnliche Erfahrungen mit dem Elfianum berichtet auch Aurelienne
Dauguet-Schnell, langjährige Aura-Soma-Beraterin und -Lehrerin. In ihrem
Augsburger Geschäft „Lumina" für esoterische Produkte steht
seit etwa einem Jahr ein Nachbau von Riethausens Elfianum. Hier kann jeder den
Spiegelraum für eigene Experimente mit Alphafrequenzen nutzen. Auch Aurelienne
Dauguet-Schnell aber bestimmt zunächst per Radionik die gesundheitlich jeweils
am besten geeignete Frequenz. „Fast alle Menschen empfanden den Aufenthalt
im Elfianum als sehr beruhigend und harmonisierend", berichtet sie. Manche
hätten Bilder von sich selbst wahrgenommen, die sie als verdrängte
Facetten der eigenen Persönlichkeit oder als frühere Reinkarnation
auffaßten.
Der tieferen Essenz begegnen
Wie Heilpraktiker Riethausen versucht auch die „Lumina"-Inhaberin
in Gesprächen, den Elfianum-„Reisenden" bei der
Verarbeitung ihrer Erlebnisse und Empfindungen zu helfen. Sie selbst
vergleicht die Erfahrungen in diesem Therapie- und Erlebnisraum
mit einem Aufenthalt im Samadhi-Tank. Während man jedoch dort über
das Fehlen jedes Sinnesreizes zur Konfrontation mit der eigenen
Person gelangt, geschehe dies im Elfianum über die unzähligen
Spiegelungen des eigenen Abbilds. „So können Begegnungen
mit dem eigenen Selbst stattfinden, in denen der Kern der Persönlichkeit
aufscheint und eine tiefere Essenz spürbar wird", sagt
Aurelienne Dauguet-Schnell.
Wieweit sich die Erfahrungen der Menschen im Elfianum gleichen und welche
identischen Wirkungen bei allen erzielt werden, wird zur Zeit am „Institut
für Schwingungstechnik" in Innsbruck genauer erforscht. Institutsleiter
Ioleyn Steiner war von seinen ersten Elfianum-Probeaufenthalten bei Heilpraktiker
Riethausen so beeindruckt, daß er ein baugleiches Spiegelkabinett
für das österreichische Institut in Auftrag gab. „Die
Möglichkeiten des Elfianums sind auf jeden Fall sehr beeindruckend
und vielschichtig, jedoch müssen wir noch umfangreiche Untersuchungen
durchführen, bis ich genauere Aussagen machen kann", sagt Steiner.
So einzigartig das Elfianum in seiner Art heute ist, soll es doch ähnliche
Räume schon in Ägypten zur Zeit der Pharaonen gegeben haben,
glaubt sein Konstrukteur Uwe Riethausen. Bereits damals habe man Farblicht,
Spiegel und Klänge in speziellen Kulträumen für Initiationen
- also für Einweihungsriten in Form bewußtseinserweiternder
Prozesse - genutzt. Mit dem Elfianum sei es ihm nun gelungen, diese sagenumwobenen
magischen Räume zumindest teilweise nachzuempfinden und mit heutigem
energetischem Wissen zu verbinden.
Bildquellen: ©Ulrich Arndt
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